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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Newsblog zum Ukraine-Krieg Spionageschiff im Ärmelkanal? Kreml hüllt sich in Schweigen
Moskau verweigert die Antwort auf ein "russisches Spionageschiff" im Ärmelkanal. Nordkorea plant offenbar, Verstärkung für die eigenen Truppen zu senden. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Kiew wirft Russland Hinrichtung von ukrainischen Soldaten vor
- "Russisches Spionageschiff": Kreml verweigert Stellungnahme
- Nordkorea plant erneute Entsendung von Truppen
- Russland soll Soldaten auf Krücken an der Front einsetzen
- Trump droht Putin mit "harter Tour"
- Bewohner von Kursk fordern mehr Hilfe vom Kreml
- Selenskyj fordert US-Kontingent für Friedenstruppen
Kiew wirft Russland Hinrichtung von ukrainischen Soldaten vor
14.55 Uhr: Die Ukraine hat den russischen Streitkräften vorgeworfen, mindestens sechs unbewaffnete ukrainische Soldaten hingerichtet zu haben. Der ukrainische Menschenrechtskommissar Dmytro Lubinez verwies im Onlinedienst Telegram am Donnerstag auf ein entsprechendes in Onlinenetzwerken kursierendes Video. Darin sei zu sehen, wie russische Soldaten "sechs gefangene ukrainische Soldaten in den Rücken schießen", schrieb Lubinez.
Der Menschenrechtskommissar kündigte an, die Information an die Vereinten Nationen und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz weiterzugeben. "Diese Fakten müssen festgehalten werden." Die Echtheit des Videos konnte bisher nicht unabhängig geprüft werden. Aus Moskau gab es keine Reaktion auf die Behauptungen.
"Russisches Spionageschiff": Kreml verweigert Stellungnahme
14.31 Uhr: Moskau will die jüngsten britischen Vorwürfe zu einem "russischen Spionageschiff" im Ärmelkanal nicht kommentieren. "Mir liegen keine Informationen vor", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag. "Daher verzichte ich auf einen Kommentar", fügte er hinzu.
Das russische Militärschiff "Jantar" war nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums am Montag rund 70 Kilometer vor der Küste Großbritanniens in britische Hoheitsgewässer eingelaufen. Der britische Verteidigungsminister John Healey hatte den russischen Präsidenten Wladimir Putin gewarnt, dass London "nicht vor energischen Maßnahmen zurückschrecken" werde, "um dieses Land zu schützen".
Laut dem Minister diente der Einsatz des russischen Kriegsschiffes dem "Sammeln von Informationen" und der "Kartierung der kritischen Unterwasserinfrastruktur des Vereinigten Königreichs". Demnach war es bereits das zweite Mal, dass die "Jantar" in britischen Gewässern entdeckt worden sei. Das erste Mal war das russische Schiff demnach im November gesichtet worden.
Russland lehnt Nato-Friedenstruppen kategorisch ab
14.20 Uhr: Russland lehnt Überlegungen ab, wonach Nato-Staaten im Falle eines Waffenstillstands in der Ukraine Friedenstruppen dort stationieren könnten. Ein solcher Schritt würde die Gefahr einer "unkontrollierbaren Eskalation" bergen, sagte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, am Donnerstag. Für Russland wäre ein solches Vorgehen völlig inakzeptabel.
Bei einer Pressekonferenz bezog sich Sacharowa auf jüngste Äußerungen des britischen Premierministers Keir Starmer und des deutschen Verteidigungsministers Boris Pistorius über die Möglichkeit, dass ihre Länder Truppen für eine Friedenstruppe in der Ukraine stellen könnten. Pistorius hatte in einem Zeitungsinterview am 18. Januar gesagt, Deutschland als größter Nato-Partner in Europa werde "selbstverständlich eine Rolle spielen müssen". Darüber werde zu gegebener Zeit zu reden sein.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, der ein Treffen mit Trump anstrebt, sagte am Dienstag, nach einem Waffenstillstandsabkommen seien mindestens 200.000 europäische Friedenssoldaten nötig, um einen neuen russischen Angriff zu verhindern.
Pistorius: Lösung im Ukraine-Krieg auch für die USA "nicht einfach"
13.18 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius hat sich mit Blick auf den Regierungswechsel in den USA erneut für die transatlantische Zusammenarbeit im Ukraine-Krieg ausgesprochen. "Ich bin sicher, dass die US-Regierung sich an ihre Partner in Europa wenden wird, weil wir ein gemeinsames Vorgehen bei dem Thema brauchen", sagte Pistorius am Donnerstag im polnischen Rzeszów. "Wir brauchen ein gemeinsames Vorgehen bei dem Thema, weil es nicht einfach zu lösen ist, nicht einmal für die Vereinigten Staaten", fügte er hinzu.
Angesprochen auf die Drohungen des frisch vereidigten US-Präsidenten Donald Trump gegenüber Russland antwortete Pistorius im Beisein seines polnischen Amtskollegen Władysław Kosiniak-Kamysz: "Das sind Worte. Wir werden sehen, welche Taten folgen."
Pistorius war am Mittwoch zu einer zweitägigen Reise nach Litauen, Polen und Frankreich aufgebrochen, um auch vor dem Hintergrund des Regierungswechsels in den USA Gespräche über die künftige Unterstützung der Ukraine und die Bündnisverteidigung der Nato zu führen.
Russischer Raketenangriff auf Saporischschja
7.40 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Saporischschja in den frühen Morgenstunden des Donnerstags ist nach Angaben des Gouverneurs der Region ein Mensch ums Leben gekommen, zahlreiche weitere wurden verletzt.
Bei dem Todesopfer handelt es sich um einen 47-jährigen Mann. Unter den Verletzten befinden sich nach offiziellen Angaben auch ein zwei Monate altes Baby sowie vier Mitarbeiter des staatlichen Katastrophenschutzes, die sich jedoch in einem stabilen Zustand befinden sollen. Zehn Menschen mussten zur Behandlung in ein Krankenhaus eingeliefert werden.
Nordkorea plant erneute Entsendung von Truppen
7.25 Uhr: Unter Berufung auf einen hochrangigen Beamten des US-Verteidigungsministeriums berichtet die "New York Times" am Mittwoch, dass Nordkorea die weitere Entsendung von Truppen in die Ukraine vorbereitet. Konkret geht es dabei um Unterstützung für die eigenen Truppen, die auf der Seite Russlands vorrangig in der Region Kursk gegen die Ukraine kämpfen. Die Ankunft der neuen Streitkräfte sei der Quelle zufolge in den kommenden zwei Monaten zu erwarten.
Zuvor hatte die BBC berichtet, dass im Januar die nordkoreanischen Soldaten erhebliche Verluste erlitten hatten. Von den mehr als ursprünglich 10.000 entsandten Soldaten seien bis Mitte Januar etwa 1.000 getötet worden und etwa 3.000 verletzt worden sein. Zahlen des südkoreanischen Geheimdienstes unterscheiden sich nur geringfügig.
Institut hat Zweifel an Putins Angaben zur Wirtschaft
4.20 Uhr: Das Institute for the Study of War (ISW) hat Zweifel an der Darstellung des Kremls über den Zustand der russischen Wirtschaft geäußert. Laut ISW betreibt der Kreml eine gezielte Informationskampagne, um den falschen Eindruck zu erwecken, dass die russische Wirtschaft trotz zahlreicher Anzeichen makroökonomischer Probleme gut dastehe.
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters