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Ukraine-Krieg: China sanktioniert Firma aus den USA – auf Betreiben Putins?


Fluggeräte für die Ukraine
Auf Putins Wunsch? China sanktioniert US-Drohnenfirma

Von t-online, mk

01.11.2024Lesedauer: 3 Min.
US-Soldatin steuert eine Drohne der Firma SkydioVergrößern des Bildes
US-Soldatin steuert eine Drohne der Firma Skydio: Die Ukraine hatte zuletzt Tausende Geräte des größten US-Herstellers bestellt. (Quelle: IMAGO/U.S. Marines)
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Für die ukrainische Armee spielen die Drohnen des US-Herstellers Skydio eine wichtige Rolle. Doch jetzt erhält die Firma keine Batterien mehr aus China.

Der größte Drohnenhersteller der USA sieht sich mit massiven Lieferschwierigkeiten konfrontiert, nachdem China die Firma Mitte Oktober mit Sanktionen belegt hat. Die Auswirkungen der Strafaktion sind offenbar so gravierend, dass sich Firmenchef Adam Bry jetzt hilfesuchend an die US-Regierung gewandt hat, berichtet die "Financial Times". Denn sein Unternehmen Skydio beliefert nicht nur das US-Militär, sondern auch die ukrainische Armee mit modernen Aufklärungsdrohnen.

Skydio hat die Batterien für seine Drohnen bislang hauptsächlich in China fertigen lassen. Der "Financial Times" zufolge soll die chinesische Regierung den Zulieferer von Skydio angewiesen haben, die Lieferung von Batterien an die Firma einzustellen. Offiziell begründet hat Peking den Schritt als Reaktion auf die US-Entscheidung, Kampfdrohnen nach Taiwan zu liefern. Die chinesische Regierung unter Xi Jinping droht offen mit einer Invasion des mit den USA verbündeten Inselstaates und erprobt die Eroberung immer wieder in Militärmanövern.

Skydio ist der größte US-Drohnenhersteller

Skydio-Chef Adam Bry vermutet allerdings andere Motive hinter den Sanktionen gegen seine Firma. "Dies ist ein Versuch, die führende US-Drohnenfirma auszuschalten und die Abhängigkeit der Welt von chinesischen Drohnen noch zu vertiefen", schrieb Bry laut "Financial Times" jüngst in einem Brief an seine Kunden. "Falls es noch einen Zweifel gab, dürfte jetzt völlig klar sein, dass die chinesische Regierung Lieferketten als Waffe nutzt, um ihre Interessen gegen unsere durchzusetzen", so Bry weiter.

Tatsächlich hat Skydio seit der Firmengründung 2014 eine beeindruckende Entwicklung gezeigt. Im Frühjahr 2021 durchbrach die Firma den Wert von einer Milliarde US-Dollar. Neben dem US-Militär nutzen auch die Armeen Israels, Großbritanniens und Indiens die Drohnen des Unternehmens. Im Sommer 2023 hat sich die Firma vom Markt für zivile Verbraucherdrohnen zurückgezogen und produziert inzwischen ausschließlich für militärische, polizeiliche und industrielle Zwecke. Den Markt für zivile Drohnen beherrscht zu etwa drei Vierteln die chinesische Firma DJI.

Steckt Russland hinter den chinesischen Sanktionen?

"Wir vermuten, dass Peking Skydio ins Visier nimmt, weil die Firma als Konkurrent für DJI gesehen wird", zitiert die "Financial Times" einen US-Beamten, der mit der Angelegenheit vertraut ist. "Wir verstehen die Sanktionen aber auch als Aufruf, die Lieferketten für unsere Drohnenproduktion noch breiter aufzustellen und von China loszukommen", so der Regierungsvertreter weiter. Für die ukrainische Armee dürfte das allerdings ein schwacher Trost sein.

Nach Angaben von Skydio hat Kiew bislang mehr als 1.000 Drohnen von der Firma erhalten. Die Fluggeräte sollen auch russische Kriegsverbrechen in der Ukraine dokumentiert haben. Das jüngste Modell der Firma, die X10, hat sich offenbar als besonders resistent gegen feindliche elektronische Abwehrmaßnahmen erwiesen. Daher hat Kiew offenbar Tausende Exemplare der X10 bestellt. Doch deren Lieferung könnte sich nun verzögern. Laut Skydio-Chef Bry dürfte es mehrere Monate dauern, bis seine Firma wieder in vollem Umfang Batterien erhält.

Der US-Sicherheitsexperte Alex Plitsas äußerte daher noch eine andere Vermutung. "Dieses Beispiel zeigt, wie China die Abhängigkeit einer wichtigen US-Firma von Lieferketten in dem Land ausnutzt und das womöglich auf Betreiben Russlands", schrieb Plitsas auf X. "So kann Russland auf diplomatischem Wege versuchen, den Ausgang des Krieges in der Ukraine zu beeinflussen."

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