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Ukraine-Krieg: Russen-Kommandeur fordert eigene Soldaten zum Suizid auf


"Verdienen es nicht, zu leben"
Russen-Kommandeur fordert eigene Soldaten zum Suizid auf

Von t-online, cc

Aktualisiert am 17.09.2024Lesedauer: 3 Min.
Generalmajor Apti Alaudinow meldet sich mit markigen Worten (Archivbild).Vergrößern des BildesGeneralmajor Apti Alaudinow meldet sich mit markigen Worten (Archivbild). (Quelle: IMAGO/Sergey Bobylev)

Ukrainische Truppen sollen in der Region Kursk Hunderte Soldaten gefangen genommen haben. Das bringt einen Tschetschenen-Kommandeur in Rage. Er hat einen düsteren Ratschlag.

Russland mag an der Front in der Ukraine zuletzt wieder im Vorteil gewesen sein. In der Oblast Donezk etwa stehen die Truppen des russischen Präsidenten Wladimir Putin nur wenige Kilometer vor der strategisch so wichtigen Stadt Pokrowsk.

Von dort wurden auch in den vergangenen Tagen wieder etliche Angriffe russischer Einheiten gemeldet. Bislang konnten die Ukrainer alle zurückschlagen, doch die Front rückt immer näher an die Industrie- und Bergbaustadt, von deren ehemals mehr als 50.000 Einwohnern inzwischen die Mehrheit in andere Landesteile geflohen ist.

Auch in der russischen Region Kursk konnten Streitkräfte des Kremls am Wochenende erste Rückeroberungen vermelden. Nach eigenen Angaben gelang ihnen die Einnahme von zehn Siedlungen, die zuvor von ukrainischen Truppen in der Überraschungsoffensive Anfang August eingenommen worden waren. Bei der russischen Gegenoffensive spielen tschetschenische Spezialeinheiten eine große Rolle. So auch die berüchtigte "Achmat"-Sondereinheit.

Soldaten dieser Einheit hatten zuletzt für Aufsehen gesorgt – allerdings nicht mit Eroberungen. Fünf "Achmat"-Kämpfer sollen Berichten zufolge von der Ukraine gefangen genommen worden sein. Daraufhin hatten Angehörige der Soldaten offenbar die tschetschenischen Autoritäten um Hilfe gebeten. Die Reaktion eines tschetschenischen Kommandeurs auf diesen Hilferuf fiel jedoch sehr anders aus als erhofft.

"Achmat"-Kämpfer sollten keinesfalls in ukrainische Gefangenschaft gehen, warnte Generalmajor Apti Alaudinow. "Tschetschenen ergeben sich nicht", teilte der Kommandeur der berüchtigten Spezialeinheit mit. "Aufgeben ist die größte Schande", sagte er laut russischen Medienberichten.

Alaudinow griff die gefangen genommenen Tschetschenen direkt an: Sie hätten es "nicht verdient, zu leben". Es sei eine "Schande", dass es überhaupt zu ihrer Gefangenschaft gekommen sei, fuhr der Tschetschenen-Kommandeur laut einem Report der US-Denkfabrik ISW fort. Sie hätten stattdessen ihre ukrainischen Bewacher provozieren und angreifen sollen, um von diesen erschossen zu werden. Mit anderen Worten: Alaudinow empfiehlt seinen Gefangenen den Suizid.

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Botschaft in Putins Krieg: sterben, nicht jammern

Die tschetschenischen Soldaten sind für ihre Kompromisslosigkeit auf dem Schlachtfeld berüchtigt. Regelmäßig rühmen sie sich in sozialen Medien ihrer äußersten Brutalität. Insbesondere ihre Anführer, allen voran, der tschetschenische Diktator Ramsan Kadyrow, prahlt immer wieder mit den vermeintlichen Heldentaten seiner Männer.

Die tschetschenischen Islamisten frönen einem regelrechten Personenkult. So sagte Alaudinow: "Ein Tschetschene, der gefangen genommen wird, ist nicht länger ein Kadyrowit, es gibt nichts Beschämenderes als einen Tschetschenen, der aufgibt." Als Kadyrowiten werden die tschetschenischen Soldaten in Abgrenzung zu den regulären russischen Truppen bezeichnet, da sie unter dem Oberkommando des Tschetschenenführers Kadyrow stehen.

Bei ihrem Einmarsch in die Region Kursk hatten die ukrainischen Truppen nach eigenen Angaben Hunderte russische Gefangene gemacht, viele davon Wehrpflichtige. Erst vor wenigen Tagen hatten die Ukraine und Russland mehrere Austausche vollzogen.

Alaudinow, der inzwischen in der Region Kursk zu so etwas wie einem inoffiziellen Sprecher der russischen Armee aufgestiegen sein soll, sandte mit seiner blutigen Botschaft nicht nur ein Signal an die tschetschenische Öffentlichkeit, sondern nach Einschätzung von US-Militärexperten auch an die russische. Sonst wäre es russischen Medien kaum erlaubt worden, Alaudinows Aussagen auch in Russland prominent zu verbreiten. Die Botschaft ist demnach klar: In Putins Krieg wird gestorben, nicht gejammert.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

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