t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenWissenschaft

Radioaktive Anomalie im Pazifik: Forscher untersuchen Supernova-Spuren


War es eine Supernova?
Radioaktive Anomalie tief im Pazifik entdeckt

Von t-online, dom

23.02.2025 - 13:27 UhrLesedauer: 1 Min.
Ein Bild aus der Tiefsee (Symbolbild): Forscher haben in Proben aus mehreren Kilometern Tiefe einen an Beryllium-10 ermittelt, der doppelt so hoch war, wie er eigentlich sein sollte.Vergrößern des Bildes
Ein Bild aus der Tiefsee (Symbolbild): Forscher haben in Proben aus mehreren Kilometern Tiefe einen Beryllium-10-Gehalt ermittelt, der doppelt so hoch war, wie er sein sollte. (Quelle: via www.imago-images.de)
News folgen

Ein Forschungsteam aus Deutschland berichtet von einem spannenden Fund. Tief im Pazifik wurde eine rätselhafte Anomalie entdeckt.

Forscher des Helmholtz-Zentrums Dresden-Rossendorf haben eine ungewöhnliche radioaktive Anomalie im Pazifik entdeckt. Geologische Proben, die von einem Forschungsschiff aus mehreren Kilometern Tiefe geborgen wurden, zeigen eine unerwartet hohe Konzentration des Isotops Beryllium-10.

Rätselhafte Werte in Millionen Jahre alten Proben

Die Proben bestehen aus Ferromangankrusten (einer Vorlegierung aus Eisen, Mangan und Kohlenstoff), die sich über Millionen Jahre hinweg bildeten. Um ihr Alter zu bestimmen, analysierten die Wissenschaftler den Beryllium-10-Gehalt. Dabei zeigte sich, dass rund zehn Millionen Jahre alte Proben fast doppelt so viel Beryllium-10 enthielten wie erwartet.

Um Messfehler auszuschließen, wurden weitere Proben entnommen – mit demselben Ergebnis. Die Forscher sind sicher: Die Anomalie ist real.

Beryllium-10 als Zeitmesser

Beryllium-10 entsteht durch kosmische Strahlung, die auf Sauerstoff und Stickstoff in der Erdatmosphäre trifft. Es wird durch Regen in die Ozeane eingetragen und setzt sich am Meeresboden ab. Aufgrund seiner Halbwertszeit von 1,4 Millionen Jahren eignet es sich zur Altersbestimmung geologischer Proben.

Mögliche Ursachen der Anomalie

Für die ungewöhnlich hohe Beryllium-10-Konzentration gibt es laut der Forscher mehrere Erklärungen:

  • Veränderte Meeresströmungen könnten das Isotop ungleichmäßig verteilt haben.
  • Eine nahe gelegene Supernova könnte vor über 10 Millionen Jahren eine verstärkte kosmische Strahlung verursacht haben.
  • Eine interstellare Staubwolke könnte das Sonnensystem durchquert und die schützende Heliosphäre der Sonne abgeschwächt haben.

Anomalie als geologischer Zeitmarker?

Um die Ursache zu klären, planen die Dresdner, Proben aus anderen Regionen zu untersuchen. Falls die Anomalie global auftritt, spricht dies für eine verstärkte kosmische Strahlung. Falls sie regional begrenzt bleibt, wären Meeresströmungen die wahrscheinlichere Erklärung.

Langfristig könnte die Beryllium-Anomalie als neuer geologischer Zeitmarker dienen. Damit ließen sich Zeiträume in Millionenjahren noch präziser bestimmen – ein wichtiger Fortschritt für die Geowissenschaften, so das Helmholtz-Zentrum.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



Telekom