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Russland im Ukraine-Krieg: Experte sieht Schwächen bei Putins Flugabwehr


Immer neue ukrainische Angriffe
Experte: Diese Lücken hat Putins Flugabwehr

Von t-online, wan

Aktualisiert am 04.08.2024Lesedauer: 2 Min.
imago images 55781460Vergrößern des BildesEin russisches Flugabwehrsystem (Archivbild): Immer wieder können ukrainische Drohnen ins Hinterland fliegen. (Quelle: imago stock&people via www.imago-images.de/imago)

Ukrainische Drohnen treffen Flughäfen und Raffinerien weit im russischen Hinterland. Das hat nach Ansicht eines Experten einen bestimmten Grund.

Die Ukraine schlägt immer wieder tief in russischem Gebiet zu, meist mit Drohnen. Diese fliegen offenbar von der russischen Flugabwehr unbemerkt bis zu 1.800 Kilometer weit von der ukrainischen Grenze entfernt zu Flugplätzen und Ölraffinerien. Ein US-Experte hat jetzt eine mögliche Erklärung parat: Putins Flugabwehr schwächelt.

"Wir haben zahlreiche Fälle erlebt, in denen die Ukrainer in die russische Flugabwehr eingedrungen sind und dann Flugkörper geflogen haben, die die Ukrainer eigentlich nicht so tief nach Russland fliegen dürfen", sagte Russland-Experte George Barros vom amerikanischen Institute for the Study of War jetzt dem "Business Insider". Die russische Flugabwehr hätte die Drohnen eigentlich ausschalten können.

Barros sagte dem Magazin, dass die russische Flugabwehr wohl überlastet sei und so Lücken für die ukrainischen Drohnen entstünden. Er vermutet, Russland habe es "versäumt, die Gebiete zu schützen, die nicht direkt an die Ukraine angrenzen". Ab dem Frühjahr 2024 sei die Ukraine dann in der Lage gewesen, die russische Verteidigung "sehr gezielt auszuschalten", fügte er hinzu.

Schwere Schäden an Militärflughäfen

Wegen der Angriffe auf Flughäfen hat Russland nach Berichten von Militärbloggern seine Kampfjets und Bomber weiter ins Hinterland verlegt. In der Nacht zum Samstag hatte die Ukraine eine Flugbasis in Morosowsk angegriffen und schwere Schäden angerichtet.

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Hinzu kommt, dass die Ukraine in den vergangenen Monaten auch russische Flugabwehrstellungen angegriffen und beschädigt oder zerstört hat. Damit hätten sich große Lücken aufgetan, durch die ukrainische Drohnen schlüpfen könnten, so Barros. Russland habe zwar den Grenzbereich geschützt, aber nicht ausreichend auch Militäreinrichtungen im Landesinneren.

Als Beispiel nannte er den Angriff der Ukraine auf die russische Region Tatarstan, etwa 1.200 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt. Bei dem Angriff im April wurde ein Leichtflugzeug eingesetzt, das nach Ansicht von Experten für den Fernflug umgebaut worden war.

"Dieser Vorfall war sehr anschaulich und ein Hinweis darauf, dass die Russen ihre Flugabwehr wahrscheinlich so aufgestellt haben, dass sie in der unmittelbaren Umgebung der Ukraine eine gute Abdeckung haben. Aber darüber hinaus haben sie es nicht", sagte Barros dem "Business Insider".

Selenskyj lobt Soldaten für Angriffe

Das ISW sieht Russlands Flugabwehr unter einem permanenten Druck, der die russische Militärführung dazu zwingt, neue Prioritäten zu setzen. Die Abwehr könne wegen limitierter Ressourcen nur noch besonders wichtige Einrichtungen schützen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte am Samstag seine Streitkräfte für ihre Angriffe auf militärische Ziele in Russland, nachdem seine Armee mehrere Angriffe, unter anderem auf einen Flugplatz und ein Öldepot, gemeldet hatte: "Ich möchte jedem unserer Soldaten und allen, die in unserer Verteidigungsindustrie arbeiten, dafür danken, dass sie russische Flugplätze, Ölraffinerien und Logistikanlagen getroffen haben", sagte er in seiner täglichen Erklärung.

Eine Wende im Krieg dürfte aber trotz der ukrainischen Angriffe nicht zu erwarten sein. Zum einen benötigt Kiew ebenfalls mehr Flugabwehr, um die andauernden russischen Angriffe mit Drohnen und Raketen abwehren zu können. Zum anderen dürfte die russische Luftwaffe zwar einige Verluste erlitten haben, aber dennoch noch funktionsfähig sein. Viele der Raketen, die in der Ukraine einschlagen, werden von russischen Bombern abgefeuert.

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