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Taurus-Leak | Margarita Simonjan: Das ist die Chefin von Russia Today


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Margarita Simonjan
Wer ist die Putin-Vertraute?


04.03.2024Lesedauer: 3 Min.
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Wladimir Putin und Margarita Simonjan: Der russische Präsident hat mit der RT-Chefin eine treue Verbündete. (Quelle: IMAGO/Mikhail Klimentyev/imago-images-bilder)
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Der russische Sender Russia Today hat einen Mitschnitt eines Gesprächs deutscher Offiziere veröffentlicht. An der Spitze des Senders steht die Putin-Vertraute Simonjan. Was über sie bekannt ist.

Unter dem Deckmantel eines Nachrichtensenders verbreitet Russia Today (RT) Kremlpropaganda – an der Spitze steht Chefredakteurin Margarita Simonjan. Sie gilt als enge Vertraute des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Nun hat sie den Mitschnitt eines Gesprächs ranghoher deutscher Offiziere der Luftwaffe veröffentlicht. Darin sprechen die Bundeswehr-Angehörigen über die theoretischen Möglichkeiten, wie die Ukraine sich mit Taurus-Marschflugkörpern gegen den Angriffskrieg Russlands verteidigen könnte. Mehr zu den Hintergründen des Mitschnitts und den möglichen Auswirkungen für Bundeskanzler Olaf Scholz lesen Sie hier.

Mit dem Mitschnitt will Russland wohl vor allem belegen, dass Deutschland längst Kriegspartei ist – ein wichtiges Argument in der russischen Kriegspropaganda gegen die Unterstützung der Ukraine durch den Westen. Auch deswegen inszenierte Simonjan die Veröffentlichung auf RT als Sensation.

Große Wut auf den Westen

Simonjan treibt schon lange eine große Wut und Enttäuschung über den Westen an. In einem Beitrag auf Russia Today, der in Übersetzung auch von der deutschen Zeitschrift "Emma" veröffentlicht wurde, schrieb sie 2018, im Westen herrsche eine "prahlerische Missachtung der grundlegenden liberalen Werte". Stattdessen würde die Umsetzung "ultra-liberaler Ideen" erzwungen.

Dass ihr eigener Sender eine deutlich erkennbare politische Position vertritt, sieht sie bei allen Vorwürfen gegen westliche Medien nicht als Problem an. "Wir machen kein Geheimnis aus der Tatsache, dass wir ein russischer Sender sind – selbstverständlich sehen wir die Welt vom russischen Standpunkt aus. Wir sind in dieser Hinsicht sehr viel ehrlicher", sagte sie dazu vor einigen Jahren. Die Reichweite beschränkt sich dabei nicht nur auf Russland. Der Sender wird auch im Ausland von vielen Menschen verfolgt, hinzukommen fremdsprachige Ableger wie RT Deutsch in Deutschland.

Video | "Dann hat die Kreml-Propaganda ihr Hauptziel erreicht"
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Quelle: t-online

Schneller Aufstieg

Simonjan hat in den vergangenen Jahren eine steile Karriere hingelegt. 1980 als Kind armenischer Eltern im südrussischen Krasnodar geboren, wuchs sie in ärmlichen Verhältnissen auf. In der zehnten Klasse gewann sie ein Stipendium des US-amerikanischen Außenministeriums und verbrachte ein Jahr im Staat New Hampshire.

Nach der Schule begann sie ihre journalistische Laufbahn zunächst bei einer Lokalzeitung und dann bei einem örtlichen Fernsehsender. Parallel studierte sie Journalistik an der Kuban-Universität in ihrer Heimatstadt. Zudem besuchte sie eine Fachschule für Fernsehen.

"Im Grunde haben alle, die im sowjetischen Journalismus gearbeitet haben, ihren Job verloren", sagt sie. "Sie stellten lieber Leute ohne Erfahrung ein. Es gab sogar Stellenausschreibungen, in denen es hieß: 'Wir suchen Journalisten ohne Erfahrung'", schilderte sie ihre Erfahrungen mit der russischen Medienbranche Ende der Neunzigerjahre.

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Ihr Aufstieg begann mit Berichten über den Tschetschenien-Krieg Ende der Neunzigerjahre. Für ihre Berichte über den Krieg und die Flutkatastrophe im Süden Russlands erhielt sie eine Auszeichnung des Journalistenverbands. Als Korrespondentin für den Sender Rossja 1 berichtete sie 2004 über die Geiselnahme von Breslan, war als eine der ersten vor Ort und bekam als Augenzeugin mit, wie 334 Menschen, darunter 196 Kinder, ermordet wurden.

Kurz darauf zog sie als Kremlreporterin nach Moskau. 2005, mit gerade einmal 25 Jahren, wurde sie dann Chefredakteurin des Fernsehsenders RT. Im Jahr 2013 nannte sie ihren Sender das "Verteidigungsministerium" des Kremls und "eine Waffe wie jede andere auch".

Harsche Worte

Die Waffe setzt Simonjan auch im Krieg gegen die Ukraine ein. Sie selbst folgt Putins Sprachregelung und spricht statt von Krieg weiterhin von einer "militärischen Spezialoperation". Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat sich Simonjan mehrfach abfällig über Ukrainerinnen und Ukrainer geäußert. In Sendungen und auf Konferenzen sprach sie von "Nazis" und "Menschenfressern". Putin persönlich dankte sie, dass er in der Ukraine "die Kannibalen tötet".

Ohnehin ist sie Putin treu ergeben. Nach seiner Wiederwahl 2018 sagte sie über hin: "Jetzt ist er unser Führer. Und wir lassen nicht zu, dass er abgelöst wird."

Doch bei aller Nähe zu Putin kritisierte Simonjan zuletzt auch den miserablen Zustand der russischen Truppe. Behörden und Medien dürften darüber "nicht länger lügen", sagte sie. Damit griff sie vor allem die Militärführung an.

In Europa ist Russia Today mittlerweile im Zuge der Russland-Sanktionen verboten, Simonjan selbst steht auf der Sanktionsliste. Doch sie hat es immer wieder geschafft, ihre Propaganda trotzdem weiterzuverbreiten. Privat ist Simonjan mit dem Fernsehproduzenten Tigran Edmondowitsch Keossajan verheiratet und Mutter von drei Kindern.

Verwendete Quellen
  • washingtontimes.com: Russia Today: Youth served
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