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Ukraine-Krieg | Umfrage: Diese Hilfe sehen die Deutschen besonders kritisch


Unterstützung der Ukraine
Einen Aspekt sehen die Deutschen besonders kritisch

Von t-online, cck

14.02.2024Lesedauer: 2 Min.
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Ukrainische Soldaten nehmen mit einem Kampfpanzer an einer Militärübung teil. (Quelle: Efrem Lukatsky/ap)

Nach rund zwei Jahren Krieg in der Ukraine ist die Bereitschaft, das Land zu unterstützen, noch immer hoch. Doch besonders einen Aspekt sehen die Deutschen kritisch.

Fast zwei Jahre ist es nun her, dass Russland einen großflächigen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Die Bertelsmann-Stiftung hat jetzt in einer europaweiten Studie erhoben, wie es mittlerweile um die Unterstützung der Ukraine in den europäischen Gesellschaften und auch in der deutschen Bevölkerung bestellt ist. Einen Aspekt sehen vor allem die Deutschen besonders kritisch.

Eine Mehrheit der Deutschen (53 Prozent) ist der Studie zufolge weiterhin der Meinung, dass auch künftig Waffen an die Ukraine geliefert werden sollten. Damit liegt die Zustimmung leicht unter dem EU-Schnitt von 55 Prozent. In Polen stimmen mit 73 Prozent besonders viele Menschen Waffenlieferungen zu, in Italien mit 40 Prozent besonders wenige.

In Deutschland unterscheidet sich der Grad der Zustimmung je nach Parteipräferenz stark. Während sich unter den Anhängern von Grünen, SPD, FDP und Union besonders viele für Waffenlieferungen aussprechen, sind es unter den Sympathisanten der AfD und der neuen Partei von Ex-Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht besonders wenige.

"Wir beobachten EU-weit eine stärkere Unterstützung für die europäische Ukraine-Politik bei denjenigen, die sich politisch links oder Mitte-links positionieren", sagt Isabell Hoffmann, Europa-Expertin der Bertelsmann Stiftung. "Diese zeigt sich besonders bei 'harten' Themen wie Waffenlieferungen."

Unstrittiger ist dagegen die Frage, ob Deutschland weiter ukrainische Geflüchtete aufnehmen soll. Insgesamt halten 64 Prozent der Deutschen das für richtig. Lediglich unter den Anhängern der AfD hält das eine Mehrheit für falsch. Der gesamtdeutsche Wert liegt allerdings weit unter dem EU-Schnitt von 71 Prozent. Besonders hoch ist die Bereitschaft, ukrainische Geflüchtete aufzunehmen, in Spanien (85 Prozent) und Italien (81 Prozent). In Polen ist sie mit 60 Prozent niedriger. Polen und Deutschland gehören zu den Staaten, die bislang die meisten ukrainischen Geflüchteten aufgenommen haben.

Sorge vor hohen Kosten

Besonders kritisch stehen die Deutschen der Frage gegenüber, ob die Ukraine Mitgliedsstaat der EU werden sollte. Während 60 Prozent der EU-Bürger "Ja" sagen, sind es in Deutschland mit 48 Prozent weniger als die Hälfte der Bürger. Besonders hoch ist die Zustimmung in Spanien mit 78 Prozent. "Überall in der EU sehen wir, dass der Wunsch, die Ukraine zu unterstützen, stark ist, aber die Sorge vor hohen Kosten ist es auch", teilt Hoffmann dazu mit. Denn ein Großteil der Deutschen geht davon aus, dass der Wiederaufbau der Ukraine wirtschaftlich eher eine Belastung als eine Chance ist.

Die Ukraine-Unterstützung habe insgesamt nachgelassen, befinde sich aber noch immer auf einem hohen Niveau, teilt die Bertelsmann-Stiftung mit. In der Studie wurde zudem gefragt, ob Europa eine gemeinsame Verteidigungspolitik brauche: 87 Prozent unterstützen das europaweit, in Deutschland erreicht diese Frage ähnlich hohe Zustimmungswerte.

Die Ergebnisse beruhen auf einer Befragung im Dezember 2023 von rund 13.300 Bürgern in der gesamten EU und 1.800 in Deutschland. Die Studie ist repräsentativ für die EU sowie für die Mitgliedsstaaten Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Polen und Spanien.

Verwendete Quellen
  • Eupinion-Studie der Bertelsmann-Stiftung
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