Schmähgruß an Russen Wirbel um ukrainische Granaten mit Namen von FDP-Politiker
Auf ukrainischen Geschossen prangt der Name eines FDP-Abgeordneten – inklusive Schmähgruß an die Russen. Im Netz lösen die Fotos Empörung aus, nun reagiert der FDP-Politiker.
Ukrainische Mörsergranaten mit dem Namen des FDP-Politikers Marcus Faber auf der Hülle haben im Netz für Wirbel gesorgt. Der Bundestagsabgeordnete hatte am Sonntag auf X (vormals Twitter) Fotos von Granaten gepostet, auf denen sein Name prangt. Die Bilder zeigen unter anderem eine Kiste mit Granaten und ukrainische Soldaten, die die Geschosse in die Kamera halten.
Neben Fabers Namen, der mal in lateinischer, mal kyrillischer Schrift auf die Geschosse gekritzelt wurde, steht auf einem auch "орки", zu Deutsch Orks, eine in der Ukraine geläufige abwertende Bezeichnung für die russischen Invasionstruppen. Auf einem weiteren Geschoss steht auf Englisch "From Marcus Faber for Russian troops" (Von Marcus Faber für die russischen Truppen). Die Buchstaben sind teilweise verwischt, doch noch weitgehend entzifferbar.
Im Netz hat Fabers Beitrag für Empörung gesorgt. Ein Nutzer wirft ihm vor, ein "Kriegstreiber" zu sein, ein anderer nennt die Aktion "charakterlos und infantil". Doch Faber selbst sagt auf t-online-Anfrage, er habe die Granaten nicht beschriftet. "Die Fotos wurden mir aus der Ukraine so zugeschickt", so der FDP-Verteidigungsexperte. "So wird von Seite der Verteidiger Dankbarkeit ausgedrückt, dass Deutschland die Ukraine mit Waffen und Munition beliefert." Er wolle darauf aufmerksam machen, dass wir "die Ukraine weiterhin und schnell unterstützen".
Verwunderung über die Kritik
Dass viele Nutzer sich über die Fotos empören und ihm eine Urheberschaft zuschreiben, habe ihn verwundert, so Faber zu t-online: "Ich wäre gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass Menschen denken, ich hätte den Text darauf geschrieben."
Faber schreibt zu den Fotos auf X, der Krieg ende, wenn die Invasionstruppen die Heimreise antreten. "Wir helfen dabei und sorgen damit für einen schnelleren Abbruch von Putins Angriffskrieg." Er dankte denen, die sich dem Krieg "Tag für Tag entgegenstellen".
Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.
Der FDP-Politiker war im August erneut in die Ukraine gereist. Anders als andere Politiker hatte er auch Gebiete in Frontnähe, etwa in Charkiw im Nordosten des Landes besucht. Faber war im Mai 2022 von seinem Posten als verteidigungspolitischer Sprecher der FDP zurückgetreten, als er eine Ausschusssitzung demonstrativ verließ, bei der Kanzler Olaf Scholz (SPD) geladen war.
- Eigene Recherchen
- twitter.com: X-Profil von Marcus Faber