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Donald Trump: So kommentiert die US-Presse das Treffen mit Selenskyj


US-Presse über Trump
"Der Beginn einer langfristigen Katastrophe"

Von t-online, mk

Aktualisiert am 01.03.2025 - 10:05 UhrLesedauer: 3 Min.
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Im Video: Trump weist Selenskyj lautstark zurecht. (Quelle: t-online)
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Bei seinem Besuch in Washington erlebte der ukrainische Präsident ein Fiasko. Auch manche US-Medien sind entsetzt vom Eklat im Weißen Haus.

In einem beispiellosen Auftritt haben US-Präsident Donald Trump und sein Vize J. D. Vance den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj verbal attackiert. Das Treffen am Freitag im Weißen Haus wirkte wie ein Verhör vor laufenden Kameras. Vieles deutet auf eine geplante Provokation hin, schreibt t-online-Korrespondent Bastian Brauns. Viele US-Medien halten sich nach Trumps Machtübernahme auffällig zurück mit deutlicher Kritik am neuen Präsidenten. Manche Publikationen zeigen sich in ihren Kommentaren dennoch entsetzt über den neuesten Eklat – ein Überblick.

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Das Magazin "The Atlantic" schreibt: "Freitag, der 28. Februar 2025, wird als einer der schlimmsten Tage der US-Diplomatie in die Geschichtsbücher eingehen. Als der Beginn einer langfristigen Katastrophe, die jeder Amerikaner, jeder Verbündete der USA und jeder, dem die Zukunft der Demokratie am Herzen liegt, ertragen muss. Mit dem Verrat des Weißen Hauses an der Ukraine, der einen Monat des autoritären Chaos in Amerika krönt, kann Putin zusammen mit anderen Diktatoren auf der ganzen Welt endlich mit Zuversicht auf Trump blicken und denken: Er ist einer von uns."

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Der Nachrichtensender MSNBC kommentiert auf seiner Webseite: "Dieses Treffen war grauenhaft. Es war eine Tragödie für die nationalen Sicherheitsinteressen der USA, und es hat keiner Seite etwas genützt. Durch die Konfrontation von Trump und Vance mit Selenskyj ist das amerikanische Volk morgen nicht besser dran als es heute war. Der einzige Gewinner dieses Streits war Wladimir Putin. Russische Beamte und dem Kreml nahestehende Kommentatoren sind über das Ergebnis wahrscheinlich geradezu entzückt."

Im "Philadelphia Inquirer" heißt es: "Der einzige Held in dem außergewöhnlichen Wortgefecht war der ukrainische Staatschef. Nach der Tirade von Trump und Vance gegen einen mutigen Verbündeten ist es an der Zeit, jegliche Illusionen abzulegen. Wir sollten nicht länger so tun, als wolle oder könne Trump der Ukraine in ihrem Krieg gegen Russland Frieden bringen. Trump hat sich völlig auf die Seite Putins geschlagen."

Das "Las Vegas Review Journal" kommentiert den Vorfall mit Ironie: "Denken Sie an all das Geld und die Menschenleben, die bei dem Versuch verloren gingen, Russland während des Kalten Krieges an der Übernahme der freien Welt zu hindern, obwohl es in Wirklichkeit die ganze Zeit nur unser Freund sein wollte. Danke, Mr. Trump, dass Sie uns die Augen geöffnet haben.

Wir können nur hoffen, dass Sie uns bald die Wahrheit darüber sagen werden, wie die Vereinigten Staaten den Zweiten Weltkrieg begonnen haben, indem sie die Japaner dazu brachten, ihre Flugzeuge über Pearl Harbor zu fliegen, damit die Amerikaner sie beschießen konnten und die japanischen Piloten gezwungen waren, sich zu verteidigen."

Im "Boston Globe" ist zu lesen: "Es sollte alle Amerikaner beunruhigen, wenn sich ihr Präsident auf der internationalen Bühne wie ein brüllender Tyrann aufführt. Leider feuern zu viele von Trumps Anhängern ihn an wie eingefleischte Fans die Sportmannschaft ihrer Heimatstadt. Sie machen nicht nur alles mit, was er tut, sondern ändern auch ihre Ansichten, um sich seinen neuesten Lügen anzupassen. Dies ein sich gegenseitig verstärkender Tornado der Verlogenheit."

Das Portal "Forward" schreibt: "Trumps Speichellecker mögen den ekelhaften Auftritt des Präsidenten mit dessen Frust rechtfertigen. Vielleicht preisen sie sein Treffen mit Selenskyj als Beispiel seiner 'Kunst des Deals'. Aber das Signal, das Trump an unsere (nun ehemaligen Verbündeten?) schickt, ist eindeutig: Das einzige Interesse, das unser Land noch antreibt, ist Unterwürfigkeit und Geld."

Die Zeitung "Arizona Republic" kommentiert: "Am Freitag erlebten wir, wie der US-Präsident und sein hartgesottener Vize den Präsidenten der Ukraine in einem geschmacklosen Streit niedermachten. Als er zu Ende war, endete auch die Aussicht der USA auf den Abbau seltener Erden in der Ukraine und vielleicht auch jede Hoffnung, dass Amerika einen Friedensprozess in Gang setzen könnte. Vorbei war es mit Diplomatie und Anstand, während die Welt mit offenem Mund zusah und versuchte, die Folgen zu verarbeiten."

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