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Kampfjet "Gripen": Darum braucht die Ukraine den schwedischen "Greif"


Kampfjet mit vielen Vorteilen
Darum hoffen die Ukrainer auf den schwedischen "Greif"

Von t-online, mk

Aktualisiert am 21.08.2023Lesedauer: 3 Min.
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Ein Saab JAS-39C Gripen im Flug: Der schwedische Kampfjet ist darauf ausgelegt, im Kriegsfall möglichst viele Einsätze fliegen zu können. (Quelle: Ryan Fletcher)
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Dänemark und die Niederlande liefern der Ukraine US-Kampfjets vom Typ F-16. Auch die Unterstützung durch den schwedischen Gripen steht zur Debatte. Was kann der Jet?

Für die ukrainische Luftwaffe hat sich die Europa-Tour von Präsident Selenskyj gelohnt. 61 Kampfjets vom Typ F-16 wollen die Niederlande und Dänemark dem angegriffenen Land liefern. Hoffen kann Kiew auch auf die schwedische Eigenproduktion vom Typ Gripen – ukrainische Piloten trainierten bereits an dem Jet, so Selenskyj am Samstag bei seinem ersten Besuch in Stockholm seit dem russischen Überfall.

Video | Das kann der F-16-Kampfjet
F-16-Kampfjets (Symbolbild): Russland warnt vor einer Lieferung an die Ukraine.
Quelle: Glomex

Im Abwehrkampf gegen Putins Truppen könnte sich der "Greif" von Schwedens größtem Rüstungskonzern Saab als überaus nützlich erweisen. Der Gripen ist komplett darauf ausgelegt, im Kriegsfall möglichst viele Einsätze fliegen zu können. Eine aufwendige Logistik braucht das Flugzeug dafür nicht.

Gripen nach wenigen Minuten wieder im Einsatz

So reichen dem Gripen zum Beispiel 800 Meter gerade Straße, um starten und landen zu können. Während andere Kampfjets nach einem Kampfeinsatz zurück zum Fliegerhorst müssen, kann ein mobiles Team den Gripen innerhalb weniger Minuten warten, auftanken, bewaffnen – und zurück ins Gefecht schicken. Mit nicht einmal 10.000 Euro Kosten pro Flugstunde ist der Gripen obendrein extrem günstig im Unterhalt. Dieses Video der schwedischen Armee soll zeigen, wie der Gripen im Kriegsfall auch mobil gewartet werden kann:

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Wegen seiner einfachen Bauweise dürfte der Gripen auch in der Anschaffung deutlich günstiger sein als andere westliche Kampfjets; vor allem dann, wenn die Ukraine den Jet in ihren eigenen Flugzeugwerken produzieren kann, wie dies beispielsweise Brasilien tut.

Verkauft hat Schweden den Gripen bereits an Südafrika, Ungarn, Tschechien und Thailand. Andere Länder wie die Schweiz oder Finnland entschieden sich in den vergangenen Jahren für den neuesten US-Jet vom Typ F-35, um ihre Flotten zu modernisieren.

Gripen kann fast alle Nato-Waffen tragen

Interessant für die Ukraine ist der Gripen auch deshalb, weil selbst ältere Modelle mit praktisch allen Waffen bestückt werden können, die in den Nato-Armeen im Einsatz sind. So kann der Gripen feindliche Flugzeuge außer mit seiner 27-Millimeter-Bordkanone auch mit radargesteuerten Kurz- und Mittelstreckenraketen bekämpfen. Mit einem Software-Update könnte der Gripen auch den deutschen Marschflugkörper Taurus gegen Bodenziele abfeuern. Kiew bittet die Bundesregierung schon seit längerer Zeit um den Taurus.

Insgesamt will die Ukraine ihre Flotte aus veralteten Sowjet-Kampfjets durch mindestens 100 Flugzeuge westlicher Bauart ersetzen. Die 62 von Dänemark und den Niederlanden zugesagten F-16 könnten also einen Großteil des Bedarfs decken. Möglicherweise liefert auch Norwegen der Ukraine einen Teil seiner F-16-Flotte. Mehr zu den Fähigkeiten des US-Jets F-16 lesen Sie hier. Die australische Regierung hat bislang nicht entschieden, ob sie der Ukraine ihre 41 ausgemusterten Jets vom Typ F/A-18 Hornet schickt. Wann und in welchem Umfang Schweden den Gripen liefert, blieb beim Treffen der Regierungschefs am Wochenende offen.

Noch keine Gripen-Lieferung geplant

Für die Ukraine hat die Modernisierung ihrer Luftwaffe hohe Priorität. Der Mangel an westlichen Kampfjets bremst nach Ansicht von Militärexperten auch die Befreiung des Landes aus. So müssen sich die ukrainischen Bodentruppen praktisch ohne Luftunterstützung durch dichte russische Minenfelder und Verteidigungsanlagen kämpfen. Dabei werden sie nicht nur von russischer Artillerie beschossen, sondern auch von Kampfhubschraubern und -flugzeugen. Moderne Kampfjets würden der Ukraine helfen, solche Angriffe abzuwehren.

Bislang ist eine Lieferung des Flugzeugs an die Ukraine jedoch noch nicht geplant. Der schwedische Premierminister Ulf Kristersson sagte am Montag, es handele sich um einen "Balanceakt" zwischen dem, was sein Land entbehren könne und dem, was es selbst brauche, da Schweden noch nicht dem Nato-Verteidigungsbündnis angehört.

Verwendete Quellen
  • zdf.de: "Selenskyj wirbt um Kampfflugzeug 'Gripen'"
  • aeroflight.co.uk: SAAB JAS 39 Gripen (englisch)
  • twitter.com: Tweets von @Bunkerhunter und @KyivIndependent
  • nzz.ch: "Schwedens 'Papierflieger' Gripen E ist ein Ladenhüter – doch die Ukraine wäre schon froh um das Vorgängermodell"
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