Newsblog zum Ukraine-Krieg Selenskyj: Russland ist "bankrott auf dem Schlachtfeld"
Tag 523: Putin verteidigt Repression in Russland. In Moskau sind Drohnen angeblich abgeschossen worden. Alle Infos im Newsblog.
Inhaltsverzeichnis
- Selenskyj: Russland ist "bankrott auf dem Schlachtfeld"
- Putin-Vertrauter Medwedew droht Ukraine mit Atomschlag
- Nach Drohnenattacke auf Moskau: Flugverkehr zeitweise gestoppt
- Drohnenangriff auf Moskau – Hochhaus beschädigt
- Putin verteidigt Repression in Russland mit Krieg
- Ukraine setzt offenbar erbeutete Waffen aus Nordkorea ein
- So können Sie für die Ukraine spenden
Dieser Newsblog wurde beendet. Die neuesten Entwicklungen zum Krieg gegen die Ukraine lesen Sie hier.
Wegen Russlands Krieg: London vergibt Hunderte neue Öl- und Gaslizenzen in Nordsee
9.36 Uhr: Trotz scharfer Kritik von Umweltschützern vergibt die britische Regierung Hunderte Lizenzen zur Förderung von Öl und Gas in der Nordsee. Premierminister Rishi Sunak kündigte am Montag bei einem Besuch in Schottland an, das umstrittene Vorhaben werde Tausende Jobs schaffen.
Russland setze Energie als Waffe ein und unterbreche die Versorgung weltweit, sagte Sunak einer Mitteilung zufolge. "Heute ist es wichtiger denn je, dass wir unsere Energiesicherheit stärken und diese Unabhängigkeit nutzen, um britische Haushalte und Unternehmen mit erschwinglicherer, sauberer Energie zu versorgen", sagte Sunak.
Kritiker werfen der konservativen Regierung vor, umweltfreundliche Politik schleichend über den Haufen zu werfen. Sunak wolle mit populistischen Schlagzeilen wie der Förderung von Autofahrern und günstiger Energie lediglich Wählerstimmen sichern. In Umfragen liegen die Tories deutlich zurück.
Der Premierminister wies Vorwürfe zurück, die Regierung unterlaufe ihre eigenen Ziele, bis 2050 die Treibhausgasemissionen auf Null zu reduzieren. Auch dann müsse noch ein Viertel des Energiebedarfs von Öl und Gas gedeckt werden, sagte Sunak. Es sei aber besser, selbst zu fördern, als Energie von "feindlichen Staaten" zu beziehen.
Ukraine: Rakete schlägt in Krywyj Rih ein
08.59 Uhr: Eine russische Rakete hat nach ukrainischen Angaben Krywyj Rih im Süden des Landes getroffen, die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj. In einem in sozialen Netzwerken verbreiteten Video ist ein klaffendes Loch in einem neun Stockwerke hohem, brennenden Gebäude zu sehen. Angaben über mögliche Opfer liegen zunächst nicht vor.
Russlands Blogger plötzlich seltsam still – neue Vermutung
7.38 Uhr: Einige russische Militärblogger äußerten sich kremlkritisch. Sie sind für den Krieg, aber gegen Russlands Militärspitze. Nun könnten sie mundtot gemacht worden sein. Mehr zu den seltsam stillen Militärbloggern lesen Sie hier.
Selenskyj: Russland ist "bankrott auf dem Schlachtfeld"
5.13 Uhr: Das Geld solle etwa für Drohnen und den Bau von Krankenhäusern und Rehabilitationszentren ausgegeben werden. Selenskyj selbst besuchte in Iwano-Frankiwsk ein Reha-Zentrum für Kriegsversehrte. "Die Priorität Nummer eins ist die Verteidigung, der Schutz des Staates und der Menschen", betonte er. In Kiew lässt Bürgermeister Vitali Klitschko, der politischer Rivale Selenskyjs ist, in diesem Sommer im Zentrum etwa Bürgersteige und Straßen erneuern.
"Die Ukraine wird stärker", sagte Selenskyj weiter. Russland hingegen sei "bankrott auf dem Schlachtfeld". Der Krieg kehre zudem nach Russland selbst zurück – in seine Zentren und zu seinen Militärbasen, meinte der Staatschef womöglich unter Anspielung auf Angriffe auf russischem Gebiet. "Das ist ein offensichtlicher, natürlicher und absolut fairer Prozess", sagte er. So war etwa die russische Hauptstadt Moskau am Sonntag erneut Ziel von Drohnenangriffen geworden. Im Wolkenkratzerviertel Moskwa City gab es schwere Schäden an Gebäuden.
Ukraine: Gespräche in Saudi-Arabien umfassen Selenskyjs Friedensplan
0.31 Uhr: Vertreter mehrerer Länder bereiten nach ukrainischen Angaben ein Treffen in Saudi-Arabien vor. Dabei soll es um den Friedensplan von Präsident Wolodymyr Selenskyj gehen, der den Abzug aller russischer Truppen aus der Ukraine vorsieht, teilt der Leiter des Präsidialamtes, Andrij Jermak, mit. Der Plan werde in drei Phasen diskutiert, die in ein Treffen der Staats- und Regierungschefs münden sollen. Die Zeitung "Wall Street Journal" berichtete am Samstag erstmals über das Treffen in Saudi-Arabien, das am 5. und 6. August in Dschidda stattfinden soll. Wann das nächste Treffen stattfinden soll, lässt Jermak offen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Montag, 31. Juli
Ukraine will mit USA über Sicherheitsgarantien verhandeln
21.24 Uhr: Die Ukraine beginnt nach eigenen Angaben in den kommenden Tagen Gespräche mit den USA über zugesagte Sicherheitsgarantien. Dabei gehe es um konkrete, langfristige Verpflichtungen, die die Fähigkeit der Ukraine sicherstellten, russische Aggressionen in Zukunft niederzuschlagen, schreibt der Leiter des Präsidialamts, Andrij Jermak, auf Telegram. Die Garantien würden so lange gelten, bis die Ukraine Nato-Mitglied sei. Das sei Teil der Zusagen von Ländern nach dem Nato-Gipfel in Litauen.
Selenskyj erwartet Angriffe auf Energieversorgung im Herbst
17.53 Uhr: Die Ukraine muss sich nach den Worten von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf erneute russische Angriffe auf die Energieversorgung in der kalten Jahreszeit vorbereiten. "Es ist offenkundig, dass der Feind im Herbst und im Winter versuchen wird, den Terror gegen die ukrainische Energiebranche zu wiederholen", sagt Selenskyj in Iwano-Frankiwsk in der Westukraine. "Wir sollte in jedem Fall darauf vorbereitet sein."
Putin-Vertrauter Medwedew droht Ukraine mit Atomschlag
13.30 Uhr: Der stellvertretende Leiter des russischen Sicherheitsrates und Putin-Vertraute Dmitri Medwedew hat der Ukraine erneut mit einem Atomschlag gedroht. Sollte Kiew mit seiner vom Westen unterstützten Offensive erfolgreich sein und einen Teil russisch besetzten Territoriums in der Ukraine zurückerobern, müsse Russland "gemäß dem Dekret des russischen Präsidenten vom 06.02.2020 den Einsatz von Atomwaffen anstreben".
"Es gibt einfach keinen anderen Ausweg", so der frühere Präsident Medwedew am Sonntag auf Telegram. Kiew sollte die russischen Kämpfer "anbeten, damit sie das globale nukleare Feuer" nicht entzünden.
Medwedew provoziert immer wieder mit seiner harten Rhetorik gegen die Ukraine und den Westen. Schon häufiger drohte er sowohl dem angegriffenen Land als auch seinen westlichen Unterstützern mit Atomwaffen. Beobachter halten Medwedews Äußerungen meist für russische Propaganda, die aber zugleich ein bestimmtes Denken im russischen Machtapparat widerspiegle. Ein russischer Nuklearschlag auf die Ukraine gilt unter Experten als unwahrscheinliches Szenario.
- Eigene Recherche
- Nachrichtenagenturen dpa, AFP und Reuters