Neue Kriegssanktionen geplant Kanada will Ukraine offenbar russisches Flugzeug schenken
Monatelang stand ein russisches Cargoflugzeug am Flughafen von Toronto, jetzt könnte es an die Ukraine gehen. Das würden neue Sanktionspläne der kanadischen Regierung möglich machen.
Ein Dauerparkplatz auf Torontos Pearson International Airport kostet umgerechnet rund 730 Euro pro Tag – die russische Frachtairline Volga-Dnepr hat dort inzwischen eine haushohe Rechnung. Da eine Antonov An-124 aus ihrer Flotte wegen Sanktionen gegen Russland dort seit Februar 2022 festgesetzt ist, schulden die Eigner dem Flughafen bereits mehr als 270.000 Euro in Parkgebühren, wie das Luftfahrt-Nachrichtenportal "Aerotelegraph" berichtet.
Neue Sanktionspläne der kanadischen Regierung könnten die Airline nun von der Zahlungspflicht entbinden – ihr allerdings auch das Flugzeug kosten.
Ukraine: Flugzeug soll beschlagnahmt werden
Laut dem ukrainischen Ministerpräsidenten Denys Shmyhal hat die kanadische Regierung vor, ein zusätzliches Sanktionspaket zu schnüren, das sich "insbesondere gegen die Firma Volga-Dnepr" richten werde. Shmyhal, der sich in der vergangenen Woche mit Regierungsvertretern in Kanada getroffen hatte, teilte dies auf seinem Facebook-Account mit.
Es gehe bei den neuerlichen Strafmaßnahmen um "die Beschlagnahmung des Flugzeugs An-124 und anderer Vermögenswerte des Aggressors in Kanada und die Übertragung zugunsten der Ukraine". Der Ministerpräsident geht davon aus, dass die Kanadier den Luftfrachter an das ukrainische Militär übergeben werden.
Vor kurzem hatte es aus dem kanadischen Verkehrsministerium noch geheißen, das betroffene Cargoflugzeug von Volga-Dnepr sei nicht beschlagnahmt und solle nach Ende des Sanktionsregimes wieder an die Eigner gehen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine verbietet Kanada, wie viele andere Länder, den An- und Abflug von Flugzeugen, die in Russland registriert oder in russischer Hand sind.
- aerotelegraph.com: "Antonov An-124 von Volga-Dnepr soll an Ukraine gehen"
- Facebook-Post des ukrainischen Shmyhal vom 16.04.2022