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Putin sagt Militärparaden zum "Tag des Sieges" ab: Vertuschungsversuch?


Paraden abgesagt
So will Putin jetzt seine Verluste vertuschen

Von dpa, ne

Aktualisiert am 14.04.2023Lesedauer: 2 Min.
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Wladimir Putin am "Tag des Sieges" 2022: Am 9. Mai feiert Russland den Sieg über Nazi-Deutschland. (Quelle: IMAGO/Mikhail Metzel/Kremlin Pool)
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Am 9. Mai feiert Russland den "Tag des Sieges": Zahlreiche Militärparaden ziehen an dem Tag durch das ganze Land. Doch dieses Jahr könnte es anders kommen.

Für gewöhnlich finden in Russland am 9. Mai im ganzen Land feierliche Militärparaden statt: Es ist der "Tag des Sieges" – der Nationalfeiertag zum Gedenken an den Sieg der Sowjetunion über das nationalsozialistische Deutschland 1945. Doch jetzt geht der Kreml einen ungewöhnlichen Schritt.

Die russische Führung unter Präsident Wladimir Putin hat eine Reihe von Paraden in mehreren Großstädten abgesagt – genauer in den Oblasten Kursk und Belgorod, die beide nördlich von Charkiw an die Ukraine grenzen. Das berichtet die US-amerikanische Denkfabrik Atlantic Council. Auch Feierlichkeiten auf der von Russland besetzten Halbinsel Krim seien abgesagt worden.

Sicherheitsbedenken als offizieller Grund

Offiziell nannte der Kreml Sicherheitsbedenken als Grund für die Absage. Spekuliert wird jedoch, dass vielmehr fehlende Panzer der Grund für diesen Schritt seien. So wolle der Kreml vermeiden, dass das Ausmaß der jüngsten Verluste in der Ukraine, die durch den russischen Machtapparat stets zu vertuschen versucht werden, für die breite Bevölkerung sichtbar werde.

Auch dem britischen Geheimdienst zufolge hat die russische Führung zunehmend Probleme, der eigenen Bevölkerung den Krieg in der Ukraine zu vermitteln. Russlands Präsident Wladimir Putin stelle die "spezielle Militäroperation" in den Kontext der sowjetischen Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg, hieß es im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Immer mehr Russen wissen von Putins Scheitern

Am "Tag des Sieges" wird zudem Gefallener gedacht und noch lebende Veteranen werden geehrt. Laut London könnte gerade die Ehrung der Gefallenen früherer Generationen leicht dazu führen, dass das Ausmaß der Verluste offenkundig werde. Diese Botschaft könnte zudem bei den vielen Russen, die unmittelbare Einblicke in die scheiternde "Operation" in der Ukraine haben, zunehmend auf Unbehagen stoßen.

Blickt man in das vergangene Jahr, hatte Präsident Putin noch ein deutlich leichteres Spiel, die Bevölkerung am 9. Mai mit Feierlichkeiten des Sieges zu begeistern: Auf der fernöstlichen Halbinsel Kamtschatka, auf der Insel Sachalin, in der Großstadt Wladiwostok am Pazifik und in weiteren Orten beteiligten sich Hunderte Soldaten an den Paraden zur Erinnerung an den Großen Vaterländischen Krieg. Das Verteidigungsministerium in Moskau veröffentlichte dazu zahlreiche Fotos.

Putin nutzt "Tag des Sieges" für seine Propaganda

Allein in der Hauptstadt Moskau marschierten 11.000 Soldaten über den Roten Platz, gefolgt von Panzern und Raketenwerfern. Zu Beginn der Parade wandte sich Putin an sein Volk – und nutzte das Gedenken zu Propagandazwecken. Mehr zu Putins Versprechen aus dem vergangenen Jahr lesen Sie hier.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor.

Verwendete Quellen
  • atlanticcouncil.org: "Putin cancels Victory Day parades as Ukraine invasion continues to unravel" (englisch)
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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