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Ukraine kündigt "Entgiftung" der Krim an: 12-Punkte-Plan


Pläne nach der Eroberung
Ukraine kündigt "Entgiftung" der Krim an

Von t-online, dm

Aktualisiert am 03.04.2023Lesedauer: 2 Min.
Angriffsübungen von Panzerbesatzungen in der Ukraine: Ein Ende des Ukraine-Kriegs ist noch nicht in Sicht.Vergrößern des Bildes
Angriffsübungen von Panzerbesatzungen in der Ukraine: Ein Ende des Kriegs ist nicht in Sicht. (Quelle: IMAGO/Dmytro Smolienko/imago-images-bilder)
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Die Ukraine hofft auf die militärische Befreiung der Krim. Nun werden Details bekannt, was die ukrainische Regierung danach mit der Halbinsel vorhat.

Wann schlägt die Ukraine zurück? Seit Monaten kursieren Gerüchte über die geplante ukrainische Gegenoffensive. Laut der Regierung in Kiew soll es irgendwann in den nächsten Wochen und Monaten so weit sein. Doch wann genau und wo die ukrainischen Streitkräfte angreifen werden, ist ungewiss.

Klar ist hingegen: Kiew hat sich viel vorgenommen. 2023 werde das "Jahr des Sieges", versprach der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seiner Bevölkerung. Auch die 2014 von Russland besetzte Halbinsel Krim soll bei der Gegenoffensive zurückerobert werden. Westliche Militärexperten bezweifeln allerdings, dass die ukrainische Armee tatsächlich bis zur Krim vordringen kann.

Die ukrainische Regierung scheint diese Skepsis nicht zu teilen. Nun werden sogar erste Pläne für den Fall einer erfolgreichen Militäroperation auf der Krim bekannt: Der Sekretär des Nationalen Sicherheitsrats der Ukraine, Olexij Danilow, beschreibt in einem "12-Punkte-Plan", was Kiew nach einer möglichen Befreiung der Krim mit der Halbinsel vorhat.

Krim-Brücke wird abgerissen

So solle als Teil der "De-Okkupation" etwa die Krim-Brücke mit der Auto- und Eisenbahnverbindung zum russischen Kernland abgerissen werden, teilte Danilow am Sonntag bei Facebook mit. Die Vertreter des Machtapparates in Moskau bezeichnete er als "Müll".

Die Staatsdiener auf der Krim, die sich 2014 bei der Annexion mit den russischen Besatzern eingelassen hätten, würden einer Säuberung unterzogen nach dem Vorbild der Entnazifizierung Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, so Danilow. Die Kollaborateure und Verräter des ukrainischen Staates sollen in Strafverfahren zur Rechenschaft gezogen werden, heißt es etwa in Schritt zwei des Plans.

Das betreffe inbesondere Richter, Staatsanwälte, Angehörige der Sicherheitsorgane, die sich 2014 auf die Seite Russlands geschlagen hätten. Russen, die sich nach Februar 2014 auf der Krim niedergelassen haben, sollen vertrieben werden. Grundstückskäufe und andere Verträge würden annulliert.

Umfassendes Programm der "Entgiftung"

"Es wird ein umfassendes Programm der 'Entgiftung' umgesetzt, das die Folgen des langjährigen Einflusses der russischen Propaganda auf das öffentliche Bewusstsein eines Teils der Bevölkerung der Halbinsel neutralisiert", schreibt Danilow in Punkt neun. Außerdem sollten auch alle politischen Gefangenen, darunter viele Krimtataren, umgehend freigelassen werden.

Die Atommacht Russland hatte immer wieder gedroht, die Krim mit allen Mitteln zu verteidigen. Zudem warnte Moskau den Westen, Kiew nicht mit Waffenlieferungen zu einer Rückeroberung der Krim zu animieren. Die ukrainische Führung hatte dagegen an den Westen appelliert, sich von den nuklearen Drohungen Russlands in dem Konflikt nicht beeindrucken zu lassen. Mehrfach hatte es etwa Drohnenangriffe auf der Krim gegeben, teils mit Toten und Verletzten.

Auch russische Staatsmedien berichteten über den Plan Danilows. Der Gouverneur der Krim-Metropole Sewastopol, Michail Raswoschajew, rief die Menschen auf, sich von den Äußerungen der "kranken Leute" in Kiew nicht beeindrucken zu lassen. "Man muss sie heilen, und darum kümmert sich gerade auch unser Militär", sagte er mit Blick auf Russlands Krieg gegen die Ukraine.

Verwendete Quellen
  • ukrinform.ua: Секретар РНБО запропонував 12 кроків деокупації Криму (ukrainisch)
  • Facebook-Post von Olexij Danilow
  • Nachrichtenagentur dpa
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