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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ein Jahr russischer Überfall Schlachten, Flüchtlinge, Milliarden: der Ukraine-Krieg in acht Grafiken
Vor einem Jahr ist Russland in die Ukraine einmarschiert. Seitdem ist vieles anders. Wie sich der Krieg genau entwickelt hat, zeigt t-online in Grafiken.
Am 24. Februar 2022 hat Russland die Ukraine überfallen. Zunächst versuchten die russischen Truppen noch, den Nordosten der Ukraine einzunehmen. Wochenlang standen sie vor der Hauptstadt Kiew. Im April zogen sie sich aus dem Norden zurück und konzentrierten sich auf den Süden und Osten des Landes. Im September startete die Ukraine eine Gegenoffensive und eroberte größere Teile der Gebiete zurück.
Die Anzahl der Bodenkämpfe schwankte im vergangenen Jahr regelmäßig. In der ersten Phase des Krieges gab es teilweise über 160 Kämpfe, bevor die Zahl im Frühjahr sank. Zwischen Anfang Oktober und Anfang Dezember stiegen die Kämpfe wieder deutlich an. Kurz zuvor hatte Putin vier ukrainische Regionen völkerrechtswidrig annektiert und eine Teilmobilmachung in Russland verkündet.
In ihrem Kampf gegen Russland bekommt die Ukraine Unterstützung aus vielen westlichen Ländern. Die USA sind mit 49,7 Milliarden Euro mit Abstand der größte Unterstützer, gefolgt von Großbritannien mit 5,8 Milliarden Euro und Deutschland mit 4,0 Milliarden Euro. Schlusslicht der Top-10-Unterstützer bilden Norwegen und Dänemark.
Während der Kämpfe werden immer wieder auch Zivilisten getötet und verletzt. In Butscha, einem Vorort von Kiew, wurden nach dem Rückzug russischer Truppen im Frühjahr 2022 beispielsweise Hunderte Leichen von Zivilisten gefunden. Insgesamt beläuft sich die Zahl der getöteten Zivilisten auf knapp 8.000, darunter 487 Kinder.
Über acht Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer sind vor dem Krieg in andere europäische Länder geflohen. Mehr als 2,8 Millionen von ihnen flohen nach Russland, etwas mehr als eine Million nach Deutschland.
Seit Februar 2022 sind viele Gebäude in ukrainischen Städten zerstört. Darunter unter anderem 3.025 Bildungseinrichtungen. Bis Oktober 2022 waren bereits 30 Prozent der ukrainischen Elektrizitätswerke zerstört.
Die EU hat seit der Annexion der Krim im Jahr 2014 insgesamt über 1.300 Einzelpersonen und mehr als 170 Organisationen mit Sanktionen belegt. Darunter russische Politiker wie Putin und Außenminister Lawrow, aber auch russische Oligarchen und prominente Geschäftsleute.
Besonders viele Sanktionen wurden im März und im Oktober 2022 gegen Russland verhängt. Im Oktober begründete das EU-Parlament die Entscheidung unter anderem mit der anhaltenden Eskalation Russlands und der rechtswidrigen Annexionen ukrainischer Gebiete Ende September.
Drei Tage nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hatte Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar im Bundestag die "Zeitenwende" verkündet. "Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt davor", sagte Scholz.
Bundestag und Bundesrat hatten anschließend unter anderem ein Sondervermögen in Höhe von 100 Milliarden Euro zur besseren Ausstattung der Bundeswehr beschlossen.
- eigene Recherche