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Ukraine | Sohn von exekutiertem Wagner-Söldner: "Wurde wie ein Tier getötet"


Hinrichtung löst Entsetzen aus
Sohn von Wagner-Söldner: "Er wurde wie ein Tier getötet"

Von t-online, lw

Aktualisiert am 15.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Jewgeni Nuschin: Der ehemalige Wagner-Söldner soll mit einem Vorschlaghammer getötet worden sein.Vergrößern des Bildes
Jewgeni Nuschin: Der ehemalige Wagner-Söldner soll mit einem Vorschlaghammer getötet worden sein. (Quelle: Twitter)
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Prorussische Soldaten sollen einen Ex-Söldner brutal getötet und die Tat gefilmt haben. Nun spricht der Sohn des mutmaßlichen Opfers.

Die mutmaßliche Hinrichtung eines ehemaligen Söldners der berüchtigten Wagner-Gruppe sorgte für viel Aufsehen – nicht zuletzt, weil der Gründer und Finanzierer der Wagner-Kämpfer, Jewgeni Prigoschin, sich über die grausamen Aufnahmen, die auf sozialen Medien kursierten, lustig machte. "Ich hoffe, dass während der Dreharbeiten keine Tiere zu Schaden gekommen sind", sagte er über das Video, das die Exekution eines Mannes durch einen Vorschlaghammer zeigt.

Nun äußerte sich auch die Familie des mutmaßlichen Opfers, Jewgeni Nuschin, in einem Interview mit der russischen Menschenrechtsgruppe Gulagu.net. Die Organisation befasst sich mit Missständen im russischen Gefängnissystem. Nuschins Sohn Ilja sagte, seine Familie habe vom Tod ihres Vaters durch Telegram erfahren und sei "entsetzt" gewesen. "Unsere ganze Familie war in Tränen aufgelöst, als wir das Video sahen. Er wurde wie ein Tier ermordet."

Jewgeni Nuschin soll im September zu ukrainischen Truppen übergelaufen sein und wurde womöglich deshalb brutal hingerichtet. Lesen Sie hier mehr dazu.

Menschenrechtler: "Es gibt viele Fragen"

Der Leiter von Gulagu.net, Wladimir Osechkin, sagte dem britischen "Guardian": "Es gibt viele Fragen, und ich hoffe, dass wir der Sache auf den Grund gehen werden." Die Ukraine habe eine Verantwortung gegenüber Nuschin gehabt und er hätte angesichts der Gefahren, denen er in Russland ausgesetzt war, nicht ausgetauscht werden dürfen, so der Menschenrechtler. Unbestätigten Berichten zufolge gehörte Nuschin zu einem kürzlich erfolgten russisch-ukrainischen Gefangenenaustausch.

Osechkin sagte, alles deute auf eine Beteiligung Wagners an der Ermordung hin und er plane, die russischen Behörden um die Einleitung eines Strafverfahrens zu ersuchen. "Wagner hätte diese mittelalterliche Hinrichtung nicht ohne die Zustimmung der russischen Sicherheitsdienste begehen können", so der Leiter von Gulagu.net.

Wagner-Söldner kämpfen im Ukraine-Krieg

Die Söldner-Gruppe Wagner wurde im Mai 2014 gegründet, um Kämpfer in den ukrainischen Donbass zu schicken, hatte Jewgeni Prigoschin unlängst erstmals zugegeben. Ab diesem Zeitpunkt sei "eine Gruppe von Patrioten" geboren, die "später den Namen bataillonstaktische Gruppe Wagner" erhalten habe.

Sie war in Europa, Nahost und Afrika im Einsatz, ist aber kein offizieller Teil der russischen Truppen. Dennoch kämpfen die Söldner auch im Ukraine-Krieg. Die Wagner-Gruppe steht seit Langem im Verdacht, in russischen Gefängnissen nach Rekruten zu suchen und auch verurteilte Gewaltverbrecher anzuwerben. Zudem steht sie wegen besonders grausamer Hinrichtungsmethoden und Menschenrechtsverletzungen massiv in der Kritik.

Prigoschin gilt als enger Verbündeter des russischen Präsidenten und wird auch als "Putins Koch" bezeichnet.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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