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Putins Koch Jewgeni Prigoschin macht über Exekution Witze


Warnung an Oligarchen
Wagner-Chef Prigoschin macht sich über Exekution lustig

Von t-online, wan

Aktualisiert am 14.11.2022Lesedauer: 3 Min.
Der russische Milliardär Jewgeni Prigoschin ist der Gründer der Wagner-Gruppe.Vergrößern des Bildes
Der russische Milliardär Jewgeni Prigoschin ist der Gründer der Wagner-Gruppe. (Quelle: imago-images-bilder)

Ein zur Ukraine übergelaufener Wagner-Söldner ist von unbekannten prorussischen Soldaten brutal hingerichtet worden. Gründer Jewgeni Prigoschin macht darüber Witze.

Offenbar sollen prorussische Soldaten einen Fahnenflüchtigen brutal getötet haben – vor laufender Kamera. Es soll sich um einen ehemaligen Söldner der berüchtigten Wagner-Gruppe handeln. In sozialen Medienkanälen, die der Wagner-Gruppe zugerechnet werden, kursiert ein Video, das die Tat zeigen soll.

Darin wird ein Mann namens Jewgeni Nuschin vorgeführt. Er sagt, dass er sich entschieden habe, gegen Russland zu kämpfen. Er gibt seine persönlichen Daten an, während sein Kopf an einer Seite mit Klebeband an eine Mauer gebunden ist. Dann schlägt ein Mann in Militärkleidung mit einem Vorschlaghammer zu.

"Ich hoffe, es sind keine Tiere zu Schaden gekommen."

Der Gründer und Finanzier der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, äußerte sich über den Telegram-Kanal seiner Firma zu der grausamen Tat: "Am liebsten schaue ich mir Geschichte im Theater an. Was den Vorschlaghammer betrifft, so ist in dieser Show klar, dass er (der Soldat) in der Ukraine kein Glück gefunden hat, sondern sich mit unfreundlichen, aber fairen Menschen getroffen hat. Mir scheint, dieser Film heißt 'Ein Hund erhält den Tod eines Hundes'. Hervorragende Regiearbeit, sieht aus wie ohne Unterbrechung aufgenommen. Ich hoffe, dass während der Dreharbeiten keine Tiere zu Schaden gekommen sind."

Die Söldner-Gruppe Wagner wurde im Mai 2014 gegründet, um Kämpfer in den ukrainischen Donbass zu schicken, hatte Prigoschin unlängst erstmals zugegeben. Ab diesem Zeitpunkt sei "eine Gruppe von Patrioten" geboren, die "später den Namen bataillonstaktische Gruppe Wagner" erhalten habe. Sie war in Europa, Nahost und Afrika im Einsatz, ist aber kein offizieller Teil der russischen Truppen. Dennoch kämpfen die Söldner auch im Ukraine-Krieg.

Getöteter wurde in Gefängnis rekrutiert

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters sei der Getötete im September zu ukrainischen Truppen übergelaufen. Er habe sich in Medieninterviews als verurteilter Mörder bezeichnet, der sich im Gefängnis bei den Wagner-Söldnern zum Dienst gemeldet habe. Er entschied sich dann aber dafür, die Seiten zu wechseln. Die Wagner-Gruppe steht seit Langem im Verdacht, in russischen Gefängnissen nach Rekruten zu suchen und auch verurteilte Gewaltverbrecher anzuwerben.

Der ehemalige ukrainische Vize-Innenminister Anton Gerashchenko verurteilte die Tat und erklärte, dass Russland zu einem Naziregime geworden sei und "seine eigene SS" habe.

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Putins Koch wirft Gouverneur von St. Petersburg Hochverrat vor

Jewgeni Prigoschin galt lange Zeit als Vertrauter von Russlands Präsident Wladimir Putin. Der Besitzer einer Catering-Firma wurde auch Putins Koch genannt. In den vergangenen Wochen gab es von ihm und dem tschetschenischen Machthaber Ramsan Kadyrow aber immer wieder Kritik an der Kriegsführung Moskaus.

Im Telegram-Channel seiner Firma Concord schickte Prigoschin eine weitere Warnung hinterher: "Aber vergiss nicht, es gibt nicht nur Verräter, die ihre Waffen fallen lassen und zum Feind gehen, um ihr Volk und ihre Heimat zu verraten. Manche Verräter sitzen in ihren Büros und denken nicht an ihre eigenen Leute. Einige von ihnen fliegen mit ihren eigenen Businessjets in Länder, die uns bisher neutral erscheinen. Sie fliegen weg, um an den heutigen Problemen nicht teilzuhaben. Sie sind auch Verräter." Er könnte damit Oligarchen meinen, die Russland verlassen haben.

Gleichzeitig wurde bekannt gegeben, dass Prigoschin gegen den Gouverneur von St. Petersburg, Alexander Beglow, vorgehen will. Seine Firma habe bei der Generalstaatsanwaltschaft darum gebeten, ihn wegen Hochverrats anzuklagen. Unklar sind noch die Hintergründe. Erst vor wenigen Tagen hatte die Wagner-Gruppe ihr Hauptquartier in der zweitgrößten russischen Stadt eröffnet. Dagegen hatte Beglow Einspruch eingelegt. Prigoschin warf ihm Unterstützung der Ukraine vor und forderte seinen Rücktritt.

Verwendete Quellen
  • Telegram-Kanal von Concord (russisch)
  • reuters.com: "Video shows sledgehammer execution of Russian mercenary"
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