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Wladimir Putin trifft Chef der Internationalen Atomenergiebehöde in St. Petersburg


Gespräche über AKW-Sicherheitszone
Putin trifft Chef der Internationalen Atomenergiebehörde

Von afp, reuters, t-online, jro

Aktualisiert am 11.10.2022Lesedauer: 2 Min.
UKRAINE-CRISIS/ZAPORIZHZHIA-DETENTIONVergrößern des Bildes
Ein russischer Soldat vor dem AKW Saporischschja: Wiederholte Angriffe bedrohen die Sicherheit. (Quelle: Alexander Ermochenko/reuters)

Andauernde Angriffe gefährden die Sicherheit im größten Kernkraftwerk Europas. Die IAEA will Moskau und Kiew von einer entmilitarisierten Zone überzeugen.

Der russische Präsident Wladimir Putin empfängt am heutigen Dienstag den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi. Grossi will sich für eine Sicherheitszone um das von Russland besetzte Kernkraftwerk Saporischschja einsetzen. Die beiden werden sich nach Angaben des Kreml in St. Petersburg treffen.

Das Gespräch erfolgt vor dem Hintergrund der schwierigen Sicherheitslage in der heftig umkämpften Region im Südosten der Ukraine. Erst am vergangenen Samstag musste das AKW nach Angriffen für zwei Tage in den Notbetrieb schalten – die letzte verbliebene Hauptstromleitung war nach Beschuss unterbrochen. Der ukrainische Kraftwerksbetreiber Enerhoatom machte Russland für die Angriffe verantwortlich.

Die Anlage ist seit März von russischen Truppen besetzt, wird aber weiter von ukrainischen Angestellten betrieben. Kremlchef Putin hat das Akw vor wenigen Tagen per Dekret unter staatliche, russische Verwaltung gestellt. Selenskyj hatte die russischen Besatzer zuletzt als Sicherheitsrisiko bezeichnet und eine Rückgabe des AKW gefordert.

Grossi reist anschließend nach Kiew

Der letzte der sechs Reaktoren in Saporischschja, dem größten Kernkraftwerk Europas, war nach einer zweiwöchigen Unterbrechung im regulären Stromnetz im September abgeschaltet worden. Das Kühlen der radioaktiven Brennstäbe erfordert dennoch eine stabile Stromversorgung.

IAEA-Chef Grossi dringt deshalb seit Monaten darauf, dass Russland und die Ukraine einer entmilitarisierten Zone um das Kernkraftwerk zustimmen. Im Anschluss an die Gespräche in Russland werde er erneut in die Ukraine reisen und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen, erklärte Grossi auf Twitter.

Am Montag hatte Moskau mehrere Städte in der Ukraine mit Raketen angegriffen – auch in der Region Saporischschja, die zu den vier kürzlich von Russland völkerrechtswidrig annektierten Gebieten gehört. Nach ukrainischen Angaben waren die Angriffe vor allem gegen die Energie-Infrastruktur des Landes gerichtet. Am Dienstag wurde von den Behörden erneuter Beschuss mit russischen Raketen gemeldet.

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