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Ukraine-Krieg | Generalinspekteur: Russland könnte zweite Front eröffnen


"Auch für Nato bedrohlich"
Generalinspekteur Zorn: Russlands Militär könnte zweite Front eröffnen

Von reuters, aj

Aktualisiert am 01.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Generalinspekteur Eberhard Zorn, der ranghöchste Soldat der Bundeswehr, soll die militärische Betrachtung liefern.Vergrößern des Bildes
Eberhard Zorn: Der Generalinspekteur der Bundeswehr sagt, Russland verfüge über enorme Munitionsvorräte. (Quelle: Michael Sohn/AP pool/dpa./dpa)
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Der ranghöchste Soldat der Bundeswehr hat davor gewarnt, Russlands militärische Stärke zu unterschätzen. Das Land verfüge weiterhin über "erhebliche Reserven".

Die russischen Streitkräfte wären nach Einschätzung der Bundeswehr in der Lage, eine zweite Front zu eröffnen. "Die Masse der russischen Landstreitkräfte ist derzeit zwar im Krieg gegen die Ukraine gebunden", sagte Generalinspekteur Eberhard Zorn in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. "Dennoch sollten wir das Potenzial der russischen Landstreitkräfte, einen weiteren Kriegsschauplatz zu bedienen, nicht unterschätzen."

So sei das Gros der russischen Marine im Krieg gegen die Ukraine bislang gar nicht zum Einsatz gekommen, sagte Zorn. "Auch die russische Luftwaffe verfügt nach wie vor über erhebliches Potenzial, das auch für die Nato bedrohlich ist." Damit verfüge Russland weiterhin über "erhebliche Reserven und wäre rein militärisch gesehen durchaus in der Lage, den Konflikt regional weiter auszudehnen". Allerdings wäre ein solches Vorgehen Russlands "sehr unvernünftig".

Zorn: Russland verfügt über enorme Munitionsvorräte

Zum aktuellen Kriegsgeschehen in der Ukraine sagte Zorn: "Der russische Angriffsschwung ist langsamer geworden, aber er ist stetig." Die Russen trieben ihren Vormarsch "ohne Rücksicht auf zivile ukrainische Opfer voran".

Russland verfüge über enorme Munitionsvorräte. "Diese Munition ist zwar alt und sehr unpräzise, aber gerade das führt zu großen Zerstörungen an der zivilen Infrastruktur." Die russischen Streitkräfte verfeuern laut Zorn täglich 40.000 bis 60.000 Schuss. "Gleichwohl rechne ich derzeit nicht mit weitreichenden Offensiven ins ukrainische Landesinnere." Die russischen Streitkräfte konzentrierten sich auf die Eroberung des Donbass. "Eine militärische Entscheidung ist allerdings nicht in Sicht."

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Die Bundeswehr unterstützt regelmäßig mit Kampfjets die luftpolizeilichen Einsätze der Nato über den baltischen Staaten und hat mit einer der stärksten Flotten in der Region auch ein wachsames Auge auf die Entwicklungen in der Ostsee. Vor allem die russische Exklave Kaliningrad gilt als potenzieller Krisenherd in der Region.

Verwendete Quellen
  • reuters.com: "Don't underestimate Russia's military strength, German defence chief warns"
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