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Unwetter wütet über Deutschland: Chaos mit Zugverspätungen und Verletzten


Zugverspätungen, verletzte Passanten
Unwetter zieht über Deutschland – Bahnverkehr beeinträchtigt

Von dpa, t-online, ams, aj

Aktualisiert am 17.04.2024Lesedauer: 3 Min.
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Sturm, Hagel und Gewitter: Aufnahmen zeigen die Unwetterschäden. (Quelle: dpa)
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Ein schweres Unwetter hat in mehreren Bundesländern für Chaos gesorgt: Der Bahnverkehr wurde lahmgelegt, Autos, Strom- und Telefonleitungen beschädigt und Passanten verletzt.

Ein Unwetter hat den Fernverkehr der Bahn am Montagabend ausgebremst, Dächer abgedeckt, Autos sowie Strom- und Telefonleitungen beschädigt. Mehrere Menschen wurden von umstürzenden Bäumen getroffen und verletzt. Das Unwetter mit teils kräftigen Sturmböen zog am gestrigen Nachmittag und Abend über mehrere Bundesländer hinweg.

Für zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei gab es viel zu tun – vor allem im Westen Deutschlands. Zugpassagiere mussten teils Verspätungen von vier Stunden ertragen – und darauf hoffen, dass ihre vorübergehend gestoppten Züge überhaupt weiterfahren.

In Bottrop (NRW) wurde eine 19-jährige Fußgängerin auf dem Heimweg von der Arbeit verletzt, als ein Baum unvermittelt auf den Gehweg stürzte und die Passantin traf. Die Beine der jungen Frau wurden unter dem Baumstamm eingeklemmt, wie die Feuerwehr mitteilte. Da schwerwiegende Verletzungen nicht ausgeschlossen werden konnten, wurde ein Rettungshubschrauber angefordert. In Hattingen im Ruhrgebiet wurde ein Mann in einem Garten von einem umstürzenden Baum verletzt.

Strecken gesperrt, "Umleitung mit Verspätung"

In Köln wurde ein Bus der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) von einem umgestürzten Baum beschädigt. Der Fahrer sei leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht worden, teilte die Feuerwehr mit. Mehrere umgestürzte Bäume und abgeknickte Äste behinderten am Abend den Verkehr in der Domstadt.

Die Deutsche Bahn teilte mit: "Einzelne Strecken sind gesperrt und es kommt zu Umleitungen mit Verspätungen."

Von den Beeinträchtigungen betroffen seien unter anderem Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Passagiere harrten noch kurz vor Mitternacht in manchem ICE aus, obwohl sie längst am Ziel sein wollten.

Vorübergehend kein Verkehr in Frankfurt

Ein dpa-Reporter berichtete, nach Angaben eines Zugbegleiters sei am Frankfurter Hauptbahnhof zwischenzeitlich kein Zug mehr gerollt. Ein Blick auf die Ankunftstafel für den Bahnhof gegen Mitternacht offenbarte teils immense Verspätungen: ICE-Züge aus Hamburg sollten demnach zwischen 200 und 290 Minuten später ankommen als geplant, ein Zug aus Wien 45 Minuten später, ein ICE aus Berlin 25 Minuten später.

In Bayern erlitten drei Menschen in einem Auto schwere Verletzungen, als es durch Aquaplaning auf der A9 am Montagabend zum Unfall kam. Der mit vier Insassen besetzte Wagen habe sich in Fahrtrichtung München überschlagen, teilte die Polizei mit. Der Fahrer hatte auf nasser Fahrbahn die Kontrolle über den Wagen verloren. Dieser krachte gegen die Leitplanke und überschlug sich dann. Die drei Verletzten, alle um die 20 Jahre alt, wurden ins Krankenhaus gebracht.

Wäscheständer hängt 25 Meter hoch in Baum

In Ludwigshafen in der Pfalz ließ der Sturm einen Wäscheständer weit fliegen: Die Feuerwehr entdeckte ihn nach eigenen Schilderungen in einem Baum 25 Meter über dem Boden. Es habe in der Stadt infolge des Unwetters etwa 360 Notrufe und 80 Einsätze gegeben. Unter anderem stürzten Bäume auf Straßen und Stromleitungen. Auch lose Dachziegel sowie umgestürzte Bauzäune lösten Feuerwehreinsätze aus.

Im Rhein-Neckar-Raum rückten Polizei und Feuerwehr zu einer Vielzahl von Einsätzen aus. In Hessen hatten die Feuerwehren Dutzende Einsätze aufgrund von Sturmböen. In Rheinland-Pfalz meldete das Polizeipräsidium Koblenz für seine Region zehn Autos, die durch herabstürzende Bäume oder andere Gegenstände beschädigt worden seien. Auch Strom- und Telefonleitungen wurden demnach durch umstürzende Bäume beschädigt. "Die Unterbrechungen waren nur von kurzer Dauer", hieß es aus Koblenz.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor örtlich starken Gewittern, teils schweren Sturmböen und verbreitet Sturm und Windböen gewarnt. Ab Mitternacht sollte es demnach örtlich Dauerregen geben, im Süden sei oberhalb von 1.000 Metern mit leichtem Schneefall zu rechnen.

Am Dienstagmorgen kann es den Angaben zufolge oberhalb von 800 Metern glatt werden. Es bleibt zunächst ungemütlich: Es soll demnach wiederholt Regen- und Graupelschauer geben. Die Höchstwerte liegen zwischen sieben und dreizehn Grad.

Verwendete Quellen
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