Populationskontrolle im Nationalpark 45.000 Menschen bewerben sich für Bisonjagd in Arizona
Der Grand Canyon Nationalpark hat die Jagd auf zwölf Bisons ausgeschrieben – und zehntausende Bewerbungen erhalten. Nur wenige Jäger dürfen sich in einem harten Auswahltest beweisen.
Mehr als 45.000 Menschen haben sich beworben, um im weltberühmten Grand Canyon Nationalpark zur Populationskontrolle zwölf Bisons zu erlegen. Aus der Vielzahl der Bewerber werden letztlich zwölf Schützen ausgewählt, wie die Nationalparkverwaltung am Freitag mitteilte. Sie müssen zuvor ihre Jagdfähigkeiten unter Beweis stellen und ihr eigenes Gewehr mitbringen.
Im nördlichen Teil des Nationalparks im Bundesstaat Arizona leben zwischen 400 und 600 Bisons. Die Population könnte binnen zehn Jahren auf 1.500 Tiere anwachsen. Die Nationalparkverwaltung befürchtet deswegen "verstärkte Auswirkungen auf Parkressourcen wie Wasser, Vegetation, Böden, archäologische Stätten und Werte wie Besucher-Erfahrung und Wildnis-Charakter".
In den vergangenen Jahren wurden bereits Bisons eingefangen und in andere Regionen gebracht. Jetzt sollen einige der mächtigen Wildrinder getötet werden – und dabei kam die Idee, Freiwillige an der Jagd zu beteiligen. Ähnliche Aktionen gab es bereits in anderen Nationalparks mit Ziegen und Elchen.
25 Bewerber müssen sich beweisen
Für die Bison-Jagd im Grand Canyon Nationalpark bewarben sich nun binnen zwei Tagen 45.000 Menschen. "Wir hatten eine hohe Zahl erwartet", sagte Nationalpark-Sprecherin Kaitlyn Thomas am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. Als das Programm angekündigt worden sei, habe es "ein beachtliches Interesse" gegeben.
Aus den 45.000 Bewerbern werden per Losverfahren zunächst 25 ausgewählt. Aus dieser Gruppe werden dann zwölf Freiwillige ausgesucht. Sie müssen mindestens 18 Jahre alt und US-Bürger sein, einer Hintergrund-Überprüfung zustimmen, fit sein und eine Schießprüfung absolvieren. Außerdem müssen sie für die Jagd ihre Waffe und ihr Material mitbringen.
Ein Fahrzeug dürfen sie bei der Jagd nicht benutzten – Autos sind in dem Nationalpark-Gebiet verboten. Die Jäger dürfen den erlegten Bison oder Teile davon behalten, der Rest wird an örtliche Regierungen indigener Völker gegeben. Bisons waren einst in den USA weit verbreitet, dutzende Millionen Tiere zogen durch die weiten Prärien. Im 19. Jahrhundert wurden die Wildrinder beinahe ausgerottet. Inzwischen haben sich die Bestände wieder erholt. Mit einem Gewicht von bis zu 900 Kilogramm sind Bisons die größten Landsäugetiere Nordamerikas.
- Nachrichtenagentur AFP