Tödliche Attacke in Münster "Das war das Revier des Tigers"

Eine nicht verschlossene Luke sorgte wohl für den tragischen Unfall im Zoo von Münster. Nun debattiert Deutschland wieder über die Haltung von gefährlichen Großkatzen. Unfälle sind zwar selten, aber oft tödlich - meistens ist es menschliches Versagen.
Nach einer ersten Überprüfung der Technik im Tigergehege geht die Staatsanwaltschaft Münster nach dem Tod eines Tierpflegers weiter von menschlichem Versagen aus.
Biss in den Nacken tötet Pfleger
Bei einem Arbeitsunfall im Allwetterzoo war ein 56-jähriger Mann von einem Tiger angegriffen und durch einen Biss in den Nacken getötet worden. Ob eine Obduktion eingeleitet wird, ist noch offen. Der erfahrene Pfleger war alleinstehend.
Unterdessen nahm der bekannte Dompteur Christian Walliser, der vor Jahren selbst einen Tigerangriff überlebt hatte, die Arbeit der Tierparks in Schutz. Auch treffe den Tiger keine Schuld. Ähnlich äußerte sich Zoodirektor Jörg Alder, der Tiger habe instinktiv einen Eindringling in seinem Revier angegriffen: "So ein Zusammentreffen mit einem Tiger ist nicht zu überleben."
Tiger war keine Menschen im Gehege gewohnt
"Ein gewisses Risiko bleibt immer, weil man darf nie vergessen: Es ist ein Wildtier, es ist ein Raubtier, und die haben natürliche Instinkte und Reflexe, die man auch nicht abtrainieren kann", sagte Walliser. Der Tiger sei es nicht gewohnt gewesen, dass ein Mensch in seinem Gehege war. "Das war das Revier des Tigers."
Laut "Bild" war Rasputin einer der Darsteller in der beliebten ARD-Tier-Doku "Pinguin, Löwe & Co." und somit einem Millionenpublikum bekannt.
Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, gilt als eine der größten Katzen der Welt. Die Tiere können eine Körperlänge von 2,80 Metern und ein Gewicht von über 250 Kilogramm erreichen. Im Zoo von Münster leben zwei Amurtiger, ein Männchen und ein Weibchen. Rasputin wurde 2003 im Zoo von Leipzig geboren und ist seit 2005 in Münster. Das Weibchen Nely kam 2007 nach Münster.