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Deutschland: Bundesregierung geht gegen Japankäfer vor


Gefährlicher Käfer auf dem Vormarsch
Regierung warnt vor Schädling: "Noch haben wir eine Chance"

Von dpa
30.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Präparierter Japankäfer (Popillia japonica)Vergrößern des BildesPräparierter Japankäfer (Archivbild): Der ursprünglich aus Asien stammende Käfer wurde in Deutschland noch nicht gesichtet, wütet aber schon in Nachbarländern. (Quelle: Uli Deck/dpa/dpa-bilder)

Erst Italien und die Schweiz, nun könnte sich ein neuer Schädling auch in Deutschland einnisten: der Japankäfer. Um eine landwirtschaftliche Katastrophe zu verhindern, geht die Bundesregierung dagegen vor.

Um mögliche Schäden durch den Japankäfer zu verhindern, hat das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) angekündigt, seine Präventionsmaßnahmen zu verschärfen. Obwohl der Schädling bisher nicht in Deutschland gesichtet wurde, bestehe besonders im Süden des Landes eine erhöhte Bedrohungslage.

"Die Früherkennung ist das A und O bei der Bekämpfung von Pflanzenschädlingen wie dem Japankäfer", sagte Ophelia Nick, Parlamentarische Staatssekretärin im BMEL. Ihr Ziel sei es, einen Ausbruch durch vorausschauendes Handeln zu unterbinden. "Noch haben wir eine Chance", betont sie.

Kontrolle mit Lockstoff-Fallen

Im Juli wurde der Japankäfer erstmals in Basel nahe der deutschen Grenze entdeckt. Er stellt vor allem für die Land- und Forstwirtschaft eine erhebliche Gefahr dar: Der Käfer befällt Blätter, Blüten oder Früchte von mehr als 300 Pflanzenarten.

Für die Überwachung und Bekämpfung des Käfers sind die Bundesländer zuständig. In Baden-Württemberg wurden bereits strengere Auflagen für den Transport von Grünmaterial und Erde aus potenziellen Befallsgebieten eingeführt. Zudem werden in allen Bundesländern regelmäßige Kontrollen mit speziellen Lockstoff-Fallen durchgeführt.

Laut Erfahrungen aus Italien kann sich der Japankäfer innerhalb der ersten Jahre auf natürliche Weise bis zu zehn Kilometer pro Jahr ausbreiten. Darüber hinaus könnte er auch unbeabsichtigt, etwa mit Fahrzeugen oder Pflanzen, nach Deutschland gelangen. "Das gilt es zu verhindern", erklärt Bernhard Schäfer vom Julius Kühn-Institut (JKI).

Verdächtiger Befall soll gemeldet werden

Das Bundesministerium ruft daher die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Verdächtigen Befall sollen sie umgehend den örtlichen Pflanzenschutzdiensten melden und verdächtige Käfer einfangen und in einem verschlossenen Behälter an die Behörden übergeben. Reisenden aus befallenen Regionen wie Norditalien oder der Südschweiz wird empfohlen, ihre Fahrzeuge und Gepäck gründlich zu überprüfen und keine Pflanzen oder Früchte aus diesen Regionen einzuführen.

Der Japankäfer ist lediglich einen Zentimeter groß, besitzt aber einen markanten grünen Kopf und braune Flügel. Besonders auffällig sind fünf weiße Haarbüschel an jeder Hinterleibseite sowie zwei weitere am Ende des Hinterleibs. Ursprünglich stammt er aus Asien und ist als gefährlicher Schädling eingestuft. Er kann sowohl landwirtschaftliche Flächen als auch Grünanlagen und Gärten stark schädigen.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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