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Japankäfer: Was müssen Sie tun, wenn Sie diesen Schädling entdecken?


Neuer Schädling
Das sollten Sie tun, wenn Sie diesen Käfer entdecken

Zwar ist der Japankäfer für Menschen und Tiere nicht direkt gefährlich – trotzdem kann er große Schäden anrichten. Einen Fund sollten melden.

23.07.2023|Lesedauer: 2 Min.
Von t-online, sms
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Eigentlich stammt der Japankäfer – kaum überraschend – aus Japan. Allerdings hat er sich bereits in den USA stark ausgebreitet und zählt dort zu den schlimmsten Schädlingen. In den 1970er Jahren wurde er auch in Europa eingeschleppt und 2021 auch in Deutschland sicher nachgewiesen.

Der Japankäfer (Popillia japonica) stammt ursprünglich aus Asien.Vergrößern des Bildes
Der Japankäfer (Popillia japonica) stammt ursprünglich aus Asien. (Quelle: Olaf Zimmermann/LTZ Augustenberg/dpa./dpa)

Japankäfer breitet sich aus und kann ganze Ernten vernichten

Und obwohl er schön bunt aussieht, ist er gefährlich für die Landwirtschaft und heimische Nutzgärten: Mit seinem Appetit kann der Japankäfer ganze Felder vernichten, Nutzpflanzen wie Himbeeren oder Tomaten schädigen oder schlicht den gesamten Rasen zerstören.

Auch wenn es bisher nur Einzelfunde gab, stehen die Chancen für eine Ausbreitung gut. Das deutsche Klima gefällt dem Insekt und auf seinem Speiseplan stehen mehr als 700 heimische Pflanzenarten.

Blätter, Blüten und Früchte fallen Japankäfer zum Opfer

Die Engerlinge, also die Larven des Japankäfers, ernähren sich vorrangig von Graswurzeln, aber auch von Mais-, Soja-, Tomaten- oder Erdbeerwurzeln und richten so erheblichen Schaden an Gras- und Ernteflächen an.

Die ausgewachsenen Tiere hingegen fressen Blätter, Blüten und Früchte zahlreicher Pflanzenarten. Dazu zählen beispielsweise folgende Nutzpflanzen:

  • Apfel
  • Steinobst
  • Weinreben
  • Mai
  • Soja- und Gartenbohne
  • Erdbeeren
  • Brombeeren
  • Spargel
  • Rharbarber

Aber auch Zierpflanzen wie Rosen und Blauregen sowie zahlreiche Bäume wie Ahorn, Kastanie, Birke, Platane, Pappel, Weide, Linde und Ulme werden gern genommen und von dem Käfer geschädigt.

Häufig fressen die Tiere in größeren Gruppen einzelne Pflanzen vollkommen kahl, während benachbarte Pflanzen kaum beschädigt werden. An Blüten und Früchten gibt es nur unregelmäßige Fraßschäden.

Wie erkennen Sie einen Japankäfer?

Japankäfer können fliegen und sich so zwischen drei und 24 Kilometer pro Jahr ausbreiten – mit menschlicher "Hilfe", beispielsweise im Gepäck oder an Waren, kann er sich aber beliebig verbreiten. Larven des Tieres sind zudem in Rollrasen, Topfpflanzen, Wurzelballen von Baumschulware, Oberboden oder Komposterden zu finden.

Der Käfer ist 0,8 bis 1,1 Zentimeter lang und wirkt am Kopfende grünlich, während die Flügel braun-bunt schimmern. Am Hinterteil befinden sich zwei weiße Haarbüschel, an den Seiten zusätzlich je fünf weiße Haarbüschel.

Der Beobachtungszeitraum liegt zwischen Mai und September, seine Hauptflugzeit ist von Mitte Mai bis Mitte Juni. Er ist optisch leicht mit dem Gartenlaubkäfer oder auch dem Kleinen Julikäfer zu verwechseln.

Bisherigen wurden Exemplare in Freiburg und Weil am Rhein entdeckt, die Tiere waren als "blinde Passagiere" unterwegs. Sie sollten also besonders bei Waren aus dem Ausland wachsam sein.

Was sollten Sie tun, wenn Sie den Japankäfer entdecken?

Sie können dabei mithelfen, die Ausbreitung des gefährlichen Schädlings einzudämmen, indem Sie Funde melden. Das geht ganz einfach: Sollten Sie einen Japankäfer an Pflanzen, Fahrzeugen, Ihrer Kleidung oder Gepäckstücken entdecken, fangen Sie das Tier ein. Es ist dabei unerheblich, ob der Käfer tot oder lebendig ist.

Im Anschluss bewahren Sie ihn gut auf – beispielsweise können Sie ihn in einer Tüte bei mindestens minus 18 Grad Celsius einfrieren. Dann sollten Sie den zuständigen Pflanzenschutzdienst in Ihrer Region informieren.

Sollten Sie unsicher sein, ob es sich wirklich um einen Japankäfer handelt, können Sie ein Foto an folgende E-Mail-Adresse senden: pflanzenschutz-insekten@ltz.bwl.de.

Verwendete Quellen
  • ltz.landwirtschaft-bw.de: "Japankäfer"
  • 24garten.de: "Der Japankäfer – ist der neue Schädling schon in Ihrem Garten?"
  • Pflanzengesundheit aktuell, Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg: "Lebender Japankäfer in Basel nachgewiesen" (PDF vom Juli 2021)
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