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Schweden: Studentin verliert Bein – weil Ärzte Krebs zu spät erkennen


"Sie verschrieben mir Paracetamol"
Bein amputiert – weil Ärzte Krebs nicht erkennen

Von t-online, ivi

Aktualisiert am 28.01.2025Lesedauer: 3 Min.
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Quelle: https://www.tiktok.com/@aliciaortstad
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Von Beschwerden im Knie zur Amputation: Eine Fehldiagnose verändert das Leben einer 19-Jährigen für immer. Sie verliert ihr Bein – und macht heute anderen Mut.

Zum ersten Mal spürte Alicia Ortstad die Schmerzen im Sommer 2023. Ende August war ihr Bein stark angeschwollen. Das Knie ihres linken Beins ähnelte einer Bowlingkugel. Als die damals 19-Jährige fast nicht mehr gehen konnte, suchte sie ärztlichen Rat.

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Die Ärzte beruhigten sie. "Sie sagten mir nur, ich solle mich ausruhen und verschrieben mir Paracetamol", berichtet die Studentin aus dem schwedischen Uppsala. "Aber es wurde nur schlimmer", zitiert sie der britische "The Independent". Sie habe um eine MRT-Untersuchung gebeten, doch diese sei abgelehnt worden. Stattdessen habe man ihr Kortisonspritzen verabreicht, um die Schmerzen zu lindern.

Die Schmerzen konnten auf diese Weise im Zaum gehalten werden. Aber ihr Knie schwoll immer wieder an, es traten plötzlich blaue Adern hervor. Ortstad bekam häufig Erkältungen, klagte über große Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. "Ich schlief mitten im Unterricht ein – das war nicht meine Art", sagt sie. Erst jetzt nahmen die Ärzte ihre Beschwerden ernst.

Die niederschmetternde Diagnose

Nachdem sie im Dezember 2023 endlich eine MRT-Untersuchung bekommen hatte, kam die niederschmetternde Diagnose: Osteosarkom, ein Knochentumor. Die Ärzte erklärten, dass eine Amputation notwendig sei, um die Ausbreitung des Krebses zu verhindern.

Im Januar 2024 unterzog sich Ortstad der lebensverändernden Operation. "Wenn ich jetzt zurückblicke, sehe ich viele Anzeichen, die ich völlig ignoriert habe und von denen ich jetzt weiß, dass sie Anzeichen dafür waren, dass mit mir etwas nicht stimmte", schildert die Schwedin rückblickend im Interview mit der britischen Zeitung "Daily Mail".

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Der Amputation folgt eine zweite Operation

Doch die Amputation ihres linken Beins bleibt nicht der einzige Eingriff. Nur eine Woche später musste sie sich einer zweiten Operation unterziehen, um eine Metastase zu entfernen, also eine Streuung von Krebszellen des ursprünglichen Tumors in die Lunge. "Das war ein weiterer Rückschlag, und ich konnte wegen der Schmerzen in meinem Oberkörper und Unterkörper nicht mehr gehen", sagte sie. "Ich stand unter Schock. Ich hätte nie gedacht, dass es so weit kommen würde", beschreibt sie heute ihre Gefühle von damals. Noch Monate nach der Amputation habe Alicia unter Phantomschmerzen und anderen Schmerzen gelitten.

Ortstad kämpfte sich vom Krankenbett ins Leben zurück. Sie setzte ihr Studium fort und machte im Juni 2024 ihren Abschluss. Heute sei sie eine andere Person als vor der schicksalhaften Diagnose. Während ihrer Krankheit lernte die heute 20-Jährige ihren Mann Simon Ortstad kennen. Bei ihm war bereits in seiner Kindheit ein Osteosarkom diagnostiziert worden. Der Schwede überlebte und gibt Alicia nun die Kraft, dass auch sie nicht aufgibt und den Knochenkrebs bekämpft. "Er sagte mir immer wieder, dass das Leben hier nicht endet – alles ist möglich", so die Schwedin.

Sie fordert andere in ihrer Situation auf, professionelle Hilfe zu suchen, sobald sie Symptome verspüren, und fügt hinzu: "Ich wünschte, die Leute würden sich besser über die Symptome informieren, insbesondere über die Schmerzen im Ruhezustand, da diese bei Osteosarkomen sehr häufig sind."

Nun teilt die junge Frau ihre Geschichte auf TikTok, um andere frühzeitig auf mögliche gefährliche Symptome aufmerksam zu machen.

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