Unwetter in Niedersachsen 14-Jährige erliegt schweren Verletzungen nach Blitzeinschlag
Eine Familie ist bei einem Unwetter vom Blitz getroffen und verletzt worden. Eine Jugendliche ist nun an den Folgen gestorben.
Eine 14-Jährige aus Delmenhorst in Niedersachsen ist an den Verletzungen gestorben, die sie bei einem Blitzeinschlag erlitten hatte. Wie die Polizei mitteilte, hatte das Mädchen zusammen mit seiner Familie während eines Gewitters unter einem Baum Schutz gesucht und wurde dabei von einem Blitz getroffen.
Zu dem Unglück kam es bei einem Familienausflug an einen öffentlichen Grillplatz in einem Park. Am 21. Juli, nachmittags, zog ein Unwetter auf und die Familie suchte unter einem Baum Zuflucht. Genau dort schlug ein Blitz ein. Mehr dazu lesen Sie hier.
Insgesamt acht Familienmitglieder wurden verletzt, darunter auch ein fünfjähriger Junge, über dessen Zustand bisher keine neuen Informationen vorliegen. Zu den Verletzten zählten nach Angaben der Beamten auch die 38-jährige Mutter und ihre neunjährige Tochter, die schwere Verletzungen erlitten. Der Vater (40), ein zwölfjähriger Sohn, eine zweijährige Tochter und ein 31-jähriger Verwandter wurden leicht verletzt und zur Behandlung ins Krankenhaus gebracht.
Experte warnt: Nicht unter Bäumen Schutz suchen
Andreas Walter vom Deutschen Wetterdienst (DWD) warnt davor, während Unwettern Schutz unter Bäumen zu suchen: "Menschen suchen unter Bäumen Schutz vor Regen und unterschätzen die Gefahr bei Gewittern." Walter betonte weiterhin, dass es keinen Unterschied zwischen verschiedenen Baumarten gibt – entgegen dem Volksmund "Eichen sollst du weichen, Buchen sollst du suchen."
Thomas Raphael, Experte für Blitzunfälle, stellte fest, dass die Mehrheit der Blitzunfälle in Deutschland im Zusammenhang mit Bäumen steht. Laut einer Auswertung des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) gibt es durch Blitzeinschlag jährlich etwa sieben Todesfälle und 120 Verletzte in Deutschland. Raphael mahnte: "Die Überlebenden haben oft schwere Schäden, die sie das ganze Leben beeinträchtigen." Dazu zählen Nervenschäden, Persönlichkeitsveränderungen, Gedächtnisverlust und Störung des Kälte-Wärme-Empfindens.
Raphael rät dazu, sich vor Outdoor-Aktivitäten ausreichend über die Wetterlage zu informieren und währenddessen das Wetter im Auge zu behalten. Zudem sollten Menschen bei Unwetter frühzeitig Schutz suchen. Er beobachtet eine wachsende Respektlosigkeit gegenüber Naturgewalten und warnt davor, trotz Gefahr im Freien zu grillen.
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- Nachrichtenagentur dpa