Unwetter auf Mallorca: Urlauber tot, Frau vermisst

Innerhalb kürzester Zeit fielen 100 Liter Regen, ein Sturzbach schwoll an und lief über. Wanderer gerieten in Not – zwei Urlauber wurden mitgerissen.

Auf Mallorca ist nach einem schweren Unwetter ein vermisster Urlauber tot aufgefunden worden. Wie die Balearen-Zeitung "Última Hora" am Mittwoch berichtete, soll es sich bei ihm um einen 32 Jahre alten Briten handeln. Offenbar wurde er von Fluten mitgerissen.

Der Mann war zuvor zusammen mit einer anderen Touristin vermisst worden. Polizei und Feuerwehr suchen weiter nach der Frau. Laut "Última Hora" versuchen die Behörden, sie per Handyortung aufzuspüren. Der "Mallorca Zeitung" zufolge soll auch sie eine Britin sein.

Urlauber eingeschlossen, Hubschrauber im Einsatz

Am Dienstag war Mallorca von heftigen Unwettern heimgesucht worden. Vor allem im Gebiet der Serra de Tramuntana im Nordwesten Mallorcas und im Inselinneren seien wahre Regenmassen gefallen, hieß es. Teilweise wurden 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter gemessen.

In der Gemeinde Escorca, auf deren Gebiet die Bucht Cala de Sa Calobra liegt, lief der Sturzbach Torrent de Pareis über. Notfallteams mussten dem Bericht zufolge mehrere eingeschlossene Menschen retten. Auch eine örtliche Unterführung wurde überflutet, ein Hubschrauber war im Einsatz. Ein Tourist musste in einer Klinik behandelt werden.

Der gut drei Kilometer lange Torrent de Pareis mit einem Höhenunterschied von 180 Metern befindet sich in den Bergen der Serra da Tramuntana, die mit dem höchsten Berg Mallorcas, dem Puig Major (1.445 Meter), eine beliebte Wanderregion ist. Die Wände der Schlucht ragen teilweise bis zu 200 Meter steil auf. Die Durchwanderung des Sturzbaches gilt als eine der spektakulärsten Touren auf den Balearen. Sie ist aber auch anspruchsvoll. Es wird davor gewarnt, den Auf- oder Abstieg über riesige Felsbrocken zu unterschätzen.

Auch am Mittwoch weiter starker Regen und Sturmböen

Die Schlecht-Wetter-Front mit heftigen Niederschlägen und Gewittern traf auch den Flughafen von Mallorca und sorgte dort für erhebliche Verspätungen. Und es ist noch nicht vorüber: Für den Mittwoch hat der nationale Wetterdienst Aemet für die gesamte Insel die Warnstufe Orange von 8 Uhr bis 18 Uhr ausgerufen.

Pro Quadratmeter könnten stellenweise bis zu 90 Liter Regen pro Stunde niedergehen und Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 120 Kilometer pro Stunden über die Insel fegen. m Vormittag schien aber auf Mallorca und fast im gesamten spanischen Mittelmeerraum noch die Sonne.