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Kiel: Soldaten sollen in Bundeswehr-Gebäude eingebrochen sein


Ermittlungen in Kiel
Soldaten sollen in Bundeswehr-Gebäude eingebrochen sein

Von afp, dpa
Aktualisiert am 23.05.2022Lesedauer: 2 Min.
Soldaten der Bundeswehr (Archiv): Vier Beschuldigte sollen sich im aktiven Dienst befinden.Vergrößern des Bildes
Soldaten der Bundeswehr (Archiv): Vier Beschuldigte sollen sich im aktiven Dienst befinden. (Quelle: Poolfoto/imago-images-bilder)

Mehrere Beschäftigte der Bundeswehr sollen aus Lagern der Truppe Waffen, Munition und Sprengstoff gestohlen haben. Zwei Beschuldigte wurden festgenommen, es scheint aber wesentlich mehr Beteiligte zu geben.

Insgesamt zehn Menschen sollen in wechselnder Beteiligung seit Anfang des Jahres mehrmals in Einrichtungen der Bundeswehr eingebrochen sein, um dort Ausrüstungsgegenstände zu stehlen oder beim Diebstahl zu helfen. Vier von ihnen seien im aktiven Dienst, erklärte die Staatsanwaltschaft Kiel am Montag. Nach umfangreichen Ermittlungen seien in der Nacht zum Sonntag zwei Beschuldigte in Eckernförde festgenommen worden und säßen nun in Untersuchungshaft.

In den Bundesländern Baden-Württemberg, Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein seien insgesamt acht Gebäude durchsucht worden, hieß es weiter. Bei einer Durchsuchung in Itzehoe in Schleswig-Holstein seien mehrere Lang- und Kurzwaffen, Munition und explosionsgefährliche Stoffe gefunden worden.

Das Gebäude wurde geräumt, der Kampfmittelräumdienst war im Einsatz. "Die sichergestellten Waffen, Munition und Explosivmittel werden derzeit durch das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein begutachtet und soweit möglich die Herkunft ermittelt", so die Staatsanwaltschaft.

Staatsanwaltschaft: Weitere Tat wohl geplant

Was die Tatverdächtigen mit den Waffen vorhatten, ist noch nicht bekannt. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa gibt es Hinweise, wonach sich mehrere Soldaten in der Ukraine der Verteidigung gegen die russischen Angreifer anschließen wollten. Die Staatsanwaltschaft machte zu möglichen Hintergründen der Tat keine Angaben.

"Nachdem die Verdächtigen ermittelt werden konnten und die Begehung einer weiteren Tat im Raume stand, konnten in der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 2022 zwei Beschuldigte durch Einsatzkräfte der Landespolizei in Eckernförde festgenommen und auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel dem Haftrichter vorgeführt werden", teilte die Staatsanwaltschaft mit. Dieser ordnete demnach Untersuchungshaft an und erließ Durchsuchungsbeschlüsse für Objekte in mehreren Bundesländern.

Verdächtige bei Einbruchstour festgenommen

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sollen die beiden Männer festgenommen worden sein, als sie über mehrere Stunden vergeblich versuchten, in eine Kaserne in Eckernförde einzudringen. Sie sollen bei ihrer Festnahme Werkzeuge und Messer bei sich getragen haben. Am Steuer des Fahrzeuges, mit dem sie zum Tatort kamen, soll eine Frau gesessen haben. Bei ihren Einbruchstouren sollen die Tatverdächtigen früher nicht nur in Eckernförde, sondern auch am Bundeswehrstandort im Alt-Duvenstedt eingebrochen sein.

Unter den Beschuldigten ist ein Angehöriger des Fallschirmjägerregiments 31 aus Seedorf in Niedersachsen. In seinem Spind soll nach dpa-Informationen ein verdächtiger Gegenstand gefunden worden sein. Den Angaben zufolge wird ein Verdacht gegen weitere Soldaten in Heer und Marine geprüft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt zusammen mit der Bezirkskriminalinspektion Kiel wegen des Verdachts des Bandendiebstahls.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP und dpa
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