Neue Details Angreifer von Würzburg verletzte mehr Menschen als bislang bekannt
Nach dem Messerangriff eines 24-Jährigen in Würzburg werden weitere Details bekannt. Demnach sind bei der Attacke mehr Menschen verletzt worden, als bislang bekannt war.
Der Messerstecher von Würzburg hat mehr Menschen verletzt als bisher bekannt. Insgesamt habe es drei tote Frauen gegeben sowie fünf lebensgefährlich verletzte Menschen und vier Leichtverletzte, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in einem Landtagsausschuss in München. Die Polizei hatte bisher immer von zwei Leichtverletzten gesprochen, einer 26-jährigen Frau und einem 57 Jahre alten Mann. Mittlerweile sei klar, dass auch ein 38-Jähriger und ein 52-Jähriger leicht verletzt worden seien.
Herrmann sagte, der Täter habe am 25. Juni viele Opfer mit einem Küchenmesser angegriffen, dessen Klinge rund 33 Zentimeter lang ist. Vor allem habe der Somalier auf Kopf und Hals der Betroffenen eingestochen. Ob der 24-Jährige gezielt Frauen attackierte, sei noch unklar. "Das kann natürlich auch Zufall sein."
In einem Kaufhaus tötete er drei Frauen im Alter von 24, 49 und 82 Jahren. Lebensbedrohlich verletzte er zudem drei Frauen im Alter von 52, 39 und 73 Jahren, ein 11-jähriges Mädchen und einen 16-Jährigen.
Herrmann: "Das ist alles etwas diffus"
Herrmann bekräftigte, dass ein islamistischer Hintergrund als Tatmotiv weiter im Raum stehe. Gleichwohl gebe es "gewichtige Anhaltspunkte für eine psychische Beeinträchtigung". Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.
Die Ermittler prüften derzeit etwa die Vorgeschichte des Mannes in seinem Heimatland Somalia. Unklar sei, ob er damals regierungskritisch eingestellt gewesen sei und wie er der Terrororganisation Al-Shabaab gegenüberstand. "Das ist alles etwas diffus", sagte Herrmann.
Der 24-Jährige wurde 2015 in Deutschland erstmals registriert. Seither war er mehrmals wegen psychischer Probleme aufgefallen. Bisher hätten die Behörden aber keine Hinweise darauf gehabt, dass der Mann andere Menschen gefährden könnte. Die Voraussetzung für eine dauerhafte Unterbringung in einer Psychiatrie lagen den Ermittlern zufolge nicht vor.
- Nachrichtenagentur dpa