Proteste in North Carolina Weiterer US-Afroamerikaner durch die Polizei getötet
Erneut ist es zu einem tödlichen Polizeieinsatz in den USA gekommen. Ein Schwarzer wurde erschossen, als er vor der Polizei flüchten wollte. Erst am Tag zuvor war das historische Gerichtsurteil im Fall George Floyd gefallen.
Einen Tag nach dem Schuldspruch im George Floyd-Prozess ist in den USA erneut ein Afroamerikaner durch die Polizei getötet worden. Andrew Brown wurde am Mittwoch in der Kleinstadt Elizabeth City im Bundesstaat North Carolina von einem Polizeibeamten erschossen, wie der Sheriff Tommy Wooten mitteilte. Einer seiner Stellvertreter habe einen Durchsuchungsbefehl gegen Brown vollstrecken wollen und bei diesem Einsatz die tödlichen Schüsse abgegeben.
Der lokale Fernsehsender Wavy berichtete unter Berufung auf Zeugen, Brown sei erschossen worden, als er mit seinem Auto die Flucht ergreifen wollte. Der 40-Jährige Vater von zehn Kindern sei unbewaffnet gewesen. Menschen gingen daraufhin in dem Bundesstaat auf die Straßen, um gegen Rassimus zu demonstrieren.
Zahlreiche Fälle von Rassismus und Polizeigewalt gegen Schwarze sorgen in den USA seit langem für erbitterte Proteste. Kritiker beklagen eine systematische Diskriminierung von Afroamerikanern durch die US-Polizei.
Urteil gegen den Ex-Polizisten Chauvin war erst am Tag zuvor gefallen
Am Dienstag war im Aufsehen erregenden Prozess um den Tod des Afroamerikaners George Floyd der weiße Ex-Polizist Derek Chauvin schuldig gesprochen worden. Floyds auf einem Handyvideo festgehaltener Tod bei dem brutalen Einsatz der Polizei in Minneapolis hatte weltweit für Empörung gesorgt.
Kurz vor der Urteilsverkündung gegen Chauvin wurde im Bundesstaat Ohio eine 16-jährige Afroamerikanerin von der Polizei getötet. Ein Beamter erschoss die Jugendliche in der Stadt Columbus, als diese mit einem Messer auf zwei andere Jugendliche losging, wie Aufnahmen der Körperkamera des Polizisten zeigen.
- Nachrichtenagentur afp