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Nach Tod eines 13-Jährigen aus Sinsheim – Tat aus Eifersucht vermutet


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Neue Details genannt
13-Jähriger getötet: Polizei vermutet Tat aus Eifersucht


Aktualisiert am 25.02.2021Lesedauer: 3 Min.
Waldstück in Sinsheim: Dort befindet sich der mutmaßliche Tatort.Vergrößern des Bildes
Waldstück in Sinsheim: Dort befindet sich der mutmaßliche Tatort. (Quelle: Sebastian Gollnow/dpa)
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In Baden-Württemberg ist ein 13-Jähriger getötet worden. Unter Verdacht steht ein 14-Jähriger, der in der Nähe des mutmaßlichen Tatorts aufgegriffen wurde. Er ist für die Polizei kein Unbekannter.

Der getötete 13-Jährige aus Sinsheim bei Heidelberg ist nach ersten Erkenntnissen der Ermittler aus Eifersucht umgebracht worden. Die Ermittlungen zum Motiv liefen aber weiter, sagte Siegfried Kollmar von der Kriminalpolizei Mannheim am Donnerstag. Ein 14-Jähriger steht unter Verdacht, den Jungen am Mittwoch mit mehreren Messerstichen ermordet zu haben, wie Kollmar sagte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft kam der Tatverdächtige in Untersuchungshaft.

Der tote Jugendliche war am Mittwochnachmittag in einem Feld- und Waldgebiet gefunden worden. Der 14-Jährige wurde in unmittelbarer Nähe des Fundorts festgenommen. Ihm werde das Mordmerkmal der Heimtücke vorgeworfen, erläuterte Staatsanwalt Andreas Herrgen. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Jugendstrafe. Der Junge habe bislang keine Angaben zu den Vorwürfen gemacht.

Polizei geht von geplanter Tat aus

Die Ermittler gehen von eine geplanten Tat aus. Das 13-jährige Opfer sei am Mittwoch zu einem Treffpunkt an einem Waldrand gelockt worden, sagte Kollmar. Nach einer "gewissen Wegstrecke" soll der 14-Jährige mit einem Küchenmesser, das er zu dem Treffen mitgenommen hatte, auf den Jungen eingestochen haben. Um wie viele Stiche es geht, sagte der Kripo-Beamte nicht.

"Im Moment gehen wir davon aus, dass es eine geplante Tat war", sagte Kollmar. Wenn jemand sich ein Messer besorge und jemanden irgendwo hin locke, gehe man von einer Tötungsabsicht aus. Offenbar soll es auch einen kurzen Kampf gegeben haben.

Im Umfeld würden noch Vernehmungen laufen, deshalb habe man noch kein ganz klares Bild über die Beziehung der Beiden. "Wir haben noch viel zu ermitteln", sagte Kollmar. Man warte noch auf das schriftliche Ergebnis der Obduktion, Handys würden ausgewertet.

Weiteres Kind involviert?

Den Ermittlungen zufolge hatten beide Jungen Kontakt zu einem weiteren Kind, das auch am Tatort gewesen sein soll. Dieses sei auch Grund der mutmaßlichen Eifersuchtsstreitereien gewesen. Details dazu machten die Ermittler aber nicht. "Ich darf zu einer dritten Person nichts sagen, außer, dass sie strafunmündig ist", erklärte Kollmar. Es werde derzeit geprüft, ob das dritte Kind in die Tat involviert gewesen sei und womöglich unter Druck gesetzt wurde.

Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich um einen Jungen, der bereits im vergangenen November an einer Realschule in Östringen nordöstlich von Karlsruhe einen damals 13-Jährigen mit einem Messer schwer verletzt hat. Zu diesem Zeitpunkt war der Angreifer aber noch nicht strafmündig. Nach deutschem Recht sind Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren nur "bedingt strafmündig".

Oberbürgermeister: "Trifft einen Ort ins Mark"

Der Sinsheimer Oberbürgermeister Jörg Albrecht (parteilos) zeigte sich bestürzt über die Tat. "Die Betroffenheit ist groß, das trifft einen Ort ins Mark", sagte der Rathauschef. In seinen neun Jahren an der Stadtspitze habe er so etwas Schlimmes nicht erlebt. Auch im Stadtteil Eschelbach, wo der Tatort liegt, saß der Schock tief: Ortsvorsteher Wolfgang Maier sagte, dass sein Telefon nicht stillgestanden habe. "Die Leute machen sich Sorgen, aber ich konnte sie entschärfen."

Auch wenn derartige Gewaltausbrüche selten vorkommen, erregen sie immer wieder Aufsehen: In Duisburg gestand ein damals 14-Jähriger im vergangenen Oktober, seine gleichaltrige Freundin getötet zu haben. Und im April vergangenen Jahres soll ein 17-Jähriger bei einem Streit an einer Bushaltestelle in Essen einen 14-Jährigen umgebracht haben – Tatwaffe war erneut ein Messer.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz am 25. Februar 2021
  • Nachrichtenagentur dpa
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