Suche nach Beweisen Missbrauch in Münster: Spürhunde finden weiteres Datenmaterial

Die Ermittler im Missbrauchsfall Münster haben neue Beweismittel sichergestellt: Spürhunde erschnüffelten in der Wohnung der Mutter des Hauptverdächtigen neue Datenträger. Diese werden nun ausgewertet.
Im Missbrauchsfall Münster hat ein Datenspeicher-Spürhund in der Wohnung der inhaftierten 45-jährigen Mutter des Hauptverdächtigen zwei weitere elektronische Geräte erschnüffelt. Wie die Polizei am Freitag berichtete, habe Hund "Theo" bei einer erneuten Durchsuchung am Mittwoch angeschlagen.
Spürhunde auch in Hessen und Brandenburg eingesetzt
Unter einem Schrank sei daraufhin ein Tablet gefunden worden, "augenscheinlich absichtlich versteckt". Der Hund habe außerdem einen USB-Stick gerochen, der in einer mit Kleinteilen vollgepackten Kiste lag und nicht als Datenträger zu erkennen gewesen sei. Die Datenträger sollen nun ausgewertet werden.
Datenspeicherspürhunde aus Nordrhein-Westfalen seien auch in den Wohnungen des Beschuldigten in der Nähe von Gießen und des Beschuldigten aus Brandenburg eingesetzt worden. Auch dort wurden Datenträger entdeckt. In der Laube der Kleingartenanlage in Münster kamen die Spürhunde "Theo" und "Jupp" am Freitag zum Einsatz. Diese Suche sei jedoch ergebnislos verlaufen.
Bislang elf Festnahmen
Der Fall des schweren sexuellen Missbrauchs mehrerer Kinder in Münster war vor einer Woche bekannt geworden. Der 27 Jahre alte Hauptverdächtige war wegen Kinderpornografiebesitzes zweifach vorbestraft. Bislang gab es in dem Fall in Münster Festnahmen von elf Tatverdächtigen aus mehreren Bundesländern. Sieben von ihnen sitzen in Untersuchungshaft. Sie kommen aus Nordrhein-Westfalen, Brandenburg, Niedersachsen und zwei aus Hessen.
Dem Hauptverdächtigen werfen die Ermittler 15 Fälle von schwerem sexuellen Missbrauch von Kindern vor. Unter den Opfern ist auch der 10-jährige Sohn seiner Lebensgefährtin. Als einer von zwei Tatorten steht bislang ein Kleingartenverein in Münster fest.
- Nachrichtenagentur dpa