35 Ermittlungsverfahren Berliner Polizei will Kokain-Taxis ins Visier nehmen

Ein Anruf – und kurze Zeit später steht der Dealer mit den Drogen vor der Tür. Die Polizei in Berlin muss laut eines Medienberichts immer häufiger gegen sogenannte Kokain-Taxis vorgehen.
Die Berliner Polizei hat laut einem Medienbericht zunehmend den Drogenhandel mit sogenannten Kokain-Taxis im Blick. Von Mai bis Oktober seien 35 Ermittlungsverfahren dazu aufgenommen worden, berichtete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) und berief sich auf Polizeiangaben. Eine Behördensprecherin konnte sich zunächst nicht zu den Zahlen äußern.
Laut RBB werden solche Fälle angesichts eines erheblichen Anstiegs seit Mai systematisch erfasst. Die Drogenlieferungen werden demnach aus Call-Centern gesteuert. An den Kunden übergeben werde der Stoff teils innerhalb von 15 bis 30 Minuten, meist im Auto.
Bargeld und Schreckschusswaffen bei Festnahme gefunden
Im Mai war die Festnahme zweier Männer in Berlin bekannt geworden, die ihre Kunden per Kokain-Taxi versorgt haben sollen. In einem verdächtigen Fahrzeug waren ein Kilogramm Kokain mit einem Marktpreis von etwa 40.000 Euro sowie zwei Schreckschusswaffen beschlagnahmt worden.
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Im August 2018 hatte es im Zusammenhang mit Drogentaxis auch Ermittlungen gegen Mitglieder einer arabischstämmigen Großfamilie gegeben. Die Ermittlungsbehörden berichteten damals vom Fund von 2,4 Kilo Cannabis in einem Auto. Beschlagnahmt wurden demnach 200.000 Euro Bargeld sowie mehrere Autos.
- Nachrichtenagentur dpa