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Falk-Prozess: Opfer berichtet von Erpressung und Gewalt


Prozess gegen Millionenerbe Falk
Opfer berichtet von Gewalt, Bedrohung und Erpressung

Von dpa
Aktualisiert am 12.09.2019Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte Alexander Falk (Mitte) mit seinen Anwälten vor dem Frankfurter Landgericht: Ihm wird Anstiftung zum Mord vorgeworfen.Vergrößern des Bildes
Der Angeklagte Alexander Falk (Mitte) mit seinen Anwälten vor dem Frankfurter Landgericht: Ihm wird Anstiftung zum Mord vorgeworfen. (Quelle: Archivbild/Arne Dedert/dpa)

Mit dem Vorschlaghammer durch die Wohnungstür: So soll der Millionenerbe Alexander Falk versucht haben, einen Anwalt einzuschüchtern. Jetzt spricht das Opfer vor Gericht.

Im Prozess gegen den früheren Internetunternehmer Alexander Falk wegen Anstiftung zum Mord hat das Opfer von monatelanger Bedrohung und Erpressung berichtet. Der Wirtschaftsanwalt wurde im Februar 2010 in Frankfurt von einem bisher unbekannten Täter mit einem Schuss in den Oberschenkel verletzt. Schon zuvor habe er zuhause anonyme Anrufe erhalten, auch die Tür seines Wohnhauses sei eingeschlagen worden, sagte der Mann am Donnerstag vor dem Landgericht Frankfurt.

Der 50-jährige Angeklagte, Erbe des Stadtplan-Verlags Falk, soll einen Mittelsmann in einem Hamburger Restaurant mit der Ermordung des Juristen beauftragt haben. Falk hatte die Vorwürfe zu Prozessbeginn bestritten.

Falk galt zeitweise als einer der hundert reichsten Deutschen

Der angeschossene Anwalt arbeitete an einer Millionenklage gegen Falk, der nach dem Verkauf des Stadtplan-Verlags in Internetunternehmen investiert hatte und zeitweise als einer der hundert reichsten Deutschen galt. In dem Verfahren ging es um manipulierte Umsätze beim Verkauf von Falks Firma Ision an ein britisches Telekommunikationsunternehmen im Jahr 2000. Der Anwalt berichtete vor Gericht von Pfändungen, unter anderen von Bankkonten, zwei Yachten und Grundstücken, die Falk gehörten.

Der Anwalt sagte, in den Monaten vor dem Schuss sei versucht worden, in sein Haus einzudringen, indem das Esszimmerfenster aufgehebelt werden sollte. Dies sei gescheitert. Als dann nachts die Haustür mit einem Vorschlaghammer eingeschlagen wurde, sei er sich sicher gewesen, dass es eine Verbindung zu dem Verfahren Falk gebe, das er maßgeblich betreut habe. "Das war alles nur, um mich einzuschüchtern", sagte der 55-Jährige. Die Botschaft sei gewesen, dass er den Fall niederlegen solle. Damit hätten sich die Chancen für Falk in dem Zivilprozess erhöht.


Den Schuss habe schließlich am 8. Februar ein ihm unbekannter Mann aus nächster Nähe auf ihn abgegeben, sagte der 55-Jährige. Der Täter habe ihn beim Einsteigen in sein Auto abgepasst. Er habe operiert werden müssen. Die Tat habe er als letzte Warnung verstanden und sich etwa einen Monat später aus dem Verfahren zurückgezogen. Damit habe der Auftraggeber sein Ziel erreicht. Er gehe davon aus, dass es sich dabei um den später vom Hamburger Landgericht verurteilten Falk handelte, sagte der Anwalt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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