Mordfall auf Usedom Er wusste, wer Maria getötet hat – und sagte nichts
Zwei Bekannte haben die schwangere Maria auf Usedom brutal umgebracht. Ein junger Mann wusste davon – und schwieg gegenüber Ermittlern. Nun ist er verurteilt worden: zu einer Geldstrafe.
Ein junger Mann von der Insel Usedom ist im Zusammenhang mit dem Mordfall Maria wegen Strafvereitelung zu einer Geldstrafe verurteilt worden. Obwohl der 20-Jährige wusste, wer die 18-jährige Maria aus Zinnowitz umgebracht hatte, hat er bei zwei Aussagen bei der Polizei nichts gesagt, wie ein Sprecher des Greifswalder Amtsgerichts mitteilte. Erst bei einer dritten Aussage gab er seine Kenntnisse preis.
Urteil: 4.500 Euro Strafe
Der Verurteilte gestand die Taten demnach und wurde am Montag zu 100 Tagessätzen über insgesamt 4.500 Euro Geldstrafe verurteilt. Damit gilt er als vorbestraft. Das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Der junge Mann hatte dem Sprecher zufolge angegeben, aus Angst, in die Ermittlungen hineingezogen zu werden, nichts gesagt zu haben. Zuvor hatte der "Nordkurier" darüber berichtet.
Die Mörder der schwangeren Maria waren am Freitag zu hohen Haftstrafen verurteilt worden. Der 19 Jahre alte Haupttäter erhielt zwölf Jahre Jugendstrafe und eine Unterbringung in der Psychiatrie. Sein 21-jähriger Mittäter wurde zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Bei beiden stellte das Gericht die besondere Schwere der Schuld fest, weshalb eine Entlassung nach 15 Jahren so gut wie ausgeschlossen ist.
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Einem Sprecher der Staatsanwaltschaft Stralsund zufolge soll auch die Ex-Freundin des jüngeren Täters wegen Strafvereitlung angeklagt werden. Sie hatte im Mordprozess ausgesagt, dass ihr Ex-Freund, mit dem sie ein Kind hat und mit dem sie zusammenlebte, ihr von dem Mord erzählt hatte. Er habe jedoch gedroht sie umzubringen, sollte sie zur Polizei gehen.
- Nachrichtenagentur dpa