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Mutter erschlagen und einbetoniert – Sohn verurteilt


13 Jahre Haft
Mutter erschlagen und einbetoniert – Sohn verurteilt

Von dpa
28.06.2019Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte kommt zur Urteilsverkündung in den Gerichtssaal: Der Angeklagte soll seine Mutter mit einem Schürhaken erschlagen und ihre Leiche einbetoniert haben.Vergrößern des Bildes
Der Angeklagte kommt zur Urteilsverkündung in den Gerichtssaal: Der Angeklagte soll seine Mutter mit einem Schürhaken erschlagen und ihre Leiche einbetoniert haben. (Quelle: Swen Pförtner/dpa)
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Er hat so lange Geld vom Konto seiner Mutter abgebucht, bis diese nicht mehr für ihn zahlen wollte. Vergangenes Jahr wurde ihre einbetonierte Leiche gefunden – jetzt hat ein Gericht den Sohn für schuldig befunden.

Weil er seiner Mutter mit einem Schürhaken den Schädel zertrümmert und die Leiche einbetoniert hat, muss ein Mann aus Herzberg am Harz für 13 Jahre hinter Gitter. Das Landgericht Göttingen verurteilte den 48-Jährigen am Freitag wegen Totschlags. Nach Überzeugung der Richter hat der berufs- und einkommenslose Angeklagte seine 74 Jahre alte Mutter am 22. September 2017 im Streit erschlagen. Dabei sei es möglicherweise auch um die Weigerung der Seniorin gegangen, weiter für den Unterhalt des Sohnes aufzukommen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

"Die Tat war nicht von langer Hand geplant", sagte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung. Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen Mordes aus Habgier gefordert. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Der Angeklagte hatte die Vorwürfe bestritten und erklärt, sein dementer Vater habe die Tat begangen. Zeugen für das Verbrechen gebe es nicht, sagte der Richter. Die Kammer sei allein aufgrund von Indizien zu der Überzeugung gelangt, dass der Angeklagte seine Mutter getötet habe.

Der Deutsche, der als einziges Kind seiner Eltern nach dem Abitur fünf Jahre lang Rechtswissenschaft studiert, aber keinen Abschluss erlangt hatte, habe sich zeitlebens mit diversen Tätigkeiten durchgeschlagen, sagte der Richter. Vor allem wegen diverser Betrügereien wurde er wiederholt zu Freiheitsstrafen verurteilt.

Die Mutter weigerte sich, weiter für den Sohn zu zahlen

Während des 26 Verhandlungstage dauernden Prozesses war deutlich geworden, dass der Mann oft auf Kosten von Frauen gelebt hatte. Auch die Mutter habe ihren Sohn jahrelang unterstützt, sagte der Richter.

Im Sommer 2017, als der Sohn keine eigenen Einkünfte mehr hatte und wiederholt Geld vom Konto der Eltern für sich abbuchte, habe die 74-Jährige nicht mehr zahlen wollen. Darüber und wohl auch um die vom Sohn eigenmächtig vollzogene Unterbringung des dementen Vaters in einem Heim habe es am Tattag Streit gegeben, sagte der Richter.


Nachdem ein Polizeihund die Leiche der vermissten 74-Jährigen im Frühjahr 2018 in der Blumenbank aufgespürt hatte, wurde der verdächtige Sohn in Schweden festgenommen und nach Deutschland ausgeliefert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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