Prozess in Köln Gruppe soll Behinderten wie Sklaven gehalten haben

Ein behinderter junger Mann soll von einer siebenköpfigen Gruppe eingesperrt und körperlich misshandelt worden sein. Die Verdächtigten sollen ihn sogar während der Taten gefilmt haben.
Sieben Frauen und Männer müssen sich seit Dienstag vor dem Kölner Landgericht verantworten, weil sie einen 25-jährigen Behinderten eingesperrt, geschlagen und gedemütigt haben sollen. Die Staatsanwaltschaft wirft der Gruppe Freiheitsberaubung, Raub, gemeinschaftliche Körperverletzung, Bedrohung sowie Nötigung vor.
Die Deutschen sollen dem Opfer, der auch an Epilepsie leidet, in einer Wohnung in Köln-Bilderstöckchen tagelang wie einen Sklaven gehalten haben. Bei Prozessbeginn legten sechs der sieben Angeklagten Geständnisse ab. Der siebte Angeklagte gab an, sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern zu wollen.
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Laut Anklageschrift musste der 25-Jährige Arbeiten wie Putzen, Müll sortieren und Wäschewaschen verrichten. Weigerte er sich, sollen ihn die Angeklagten im Alter zwischen 16 und 34 Jahren mit Schlägen und Tritten gegen Gesicht und Oberkörper gefügig gemacht haben. Ferner sollen die Beschuldigten den jungen Mann gedemütigt haben: So soll das Opfer gezwungen worden sein, in einem Bikini mit einem Damenslip auf dem Kopf zu putzen. Dabei soll die Gruppe ihn gefilmt haben. Erst nach fünf Tagen konnte sich das Opfer selbst befreien.
- Nachrichtenagentur dpa