"Einladung zum Rechtsbruch" In Berlins Görlitzer Park gibt es nun markierte Flächen für Dealer
Seit Jahren beschäftigt sich die Politik mit dem Görlitzer Park in Berlin. In den Griff bekommt sie das Drogenproblem dort bislang nicht. Nun sollen markierte Fläche etwas Ordnung bringen.
Der Parkmanager des berüchtigten Görlitzer Parks in Berlin will etwas Ordnung in den Drogenhandel bringen. Die Dealer in der Grünanlage sollen sich künftig an einem der Eingänge in markierten Flächen postieren – damit die Besucher nicht bedrängt werden. Das berichtet der rbb.
Der neue Vorstoß kommt von Parkmanager Cengiz Demirci. Er hat die Markierungen demnach mit rosa Farbe auf den Boden gesprüht. Demirci sagte laut rbb, dass das rein praktische Gründe habe und keine Legalisierung des Drogenhandels bedeute.
Die Opposition ist alarmiert
Der zuständig Kreuzberger Bezirksstadtrat Florian Schmidt von den Grünen sagte dem rbb: "Man muss mit der Realität vor Ort umgehen." Der Drogenverkauf lasse sich immer nur verschieben. Verbanne man ihn aus dem Görlitzer Park, finde man ihn anderswo wieder.
Die CDU aus Berlin kritisierte das Vorgehen als eine "Einladung zum Rechtsbruch". Das Bezirksamt wandele den Park nun offiziell in einen Drogenmarkt um. Die FDP sprach von einer Farce. Die Gewerkschaft der Polizei nannte die rosa Flächen "ein bisschen komisch". Man wolle sich nicht damit zufrieden geben, dass man Drogendealer dort als Parknutzer integriere.
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Parkmanager Demirci glaubt, dass nur Arbeitserlaubnisse für die überwiegend afrikanischen Dealer den schwerwiegenden Problemen im Park entgegenwirken könnten: "Dann würden hier 90 Prozent sofort aufhören."
- "rbb": Görli-Dealer sollen sich auf markierte Flächen stellen
- Eigene Recherchen