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Hamburg: Von Sicherheitspersonal attackiert – Psychiatrie-Patient tot


Ermittlungen in Hamburg
Von Sicherheitspersonal attackiert – Psychiatrie-Patient gestorben

dpa, küp

Aktualisiert am 27.04.2019Lesedauer: 2 Min.
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): In der psychiatrischen Abteilung ist ein Mann aus Kamerun nach einem Vorfall mit Sicherheitspersonal gestorben.Vergrößern des Bildes
Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE): In der psychiatrischen Abteilung ist ein Mann aus Kamerun nach einem Vorfall mit Sicherheitspersonal gestorben. (Quelle: imago-images-bilder)
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Schwere Vorwürfe gegen den Sicherheitsdienst des Hamburger Universitätsklinikums Eppendorf: An Ostern sollen Mitarbeiter einen Patienten aus Kamerun verprügelt haben. Nun ist der Mann gestorben.

In Hamburg ist ein Patient der psychiatrischen Abteilung des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) wenige Tage nach einem gewaltsamen Einsatz von Sicherheitsleuten gestorben. Das hat die Polizei laut einem Bericht des "Spiegels" bestätigt. Die Todesursache sei noch unbekannt, das Landeskriminalamt (LKA) ermittle wegen des Verdachts auf Körperverletzung mit Todesfolge.

Wie genau der Einsatz gegen den 34-jährigen Mann aus Kamerun ablief, ist unklar. Die "taz" berichtete unter Berufung auf andere Patienten, dass der Mann am frühen Ostersonntag gegen seinen Willen von drei Sicherheitsleuten fixiert und später von einer Krankenhausmitarbeiterin mit einem Beruhigungsmittel behandelt worden sei.

Nach Angaben der Polizei verlor der Mann das Bewusstsein, musste reanimiert werden und wurde nach notärztlicher Versorgung auf eine kardiologische Station verlegt.

Patient war freiwillig im UKE

Der psychisch auffällige Mann war zunächst freiwillig zur Behandlung in der psychiatrischen Abteilung des Krankenhauses. Weil sich sein Zustand aber wohl erheblich verschlechtert habe, sollte die diensthabende Ärztin einen vorläufigen Unterbringungsbeschluss beantragen, teilte die Polizei nach dem Vorfall mit. Noch vor dem Vorliegen des Beschlusses verließ der Mann allerdings das Gebäude. Drei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes entdeckten ihn und wollten ihn zurückbringen.

Wie die "taz" berichtet, habe der Patient draußen gesessen, als das Sicherheitspersonal ihn aufgefordert habe, ein Medikament einzunehmen. Als er sich geweigert habe, hätten die Mitarbeiter der "Klinik Logistik & Engineering" (KLE) den Mann am Boden festgehalten. Einer habe mit seinem Knie Nieren und Rücken des Wehrlosen traktiert, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Augenzeugen.

UKE rechtfertigt sich

In einer Stellungnahme des UKE ist von "medizinischen Zwischenfall bei der Unterbringung eines hilfsbedürftigen Patienten" die Rede. Der Mann habe sich der Anordnung der Unterbringung widersetzt und habe vom Sicherheitsdienst des UKE fixiert werden müssen. Das begleitende ärztliche und pflegerische Personal habe umgehend die medizinische Versorgung vor Ort eingeleitet und Hilfe angefordert.


Die Klinik Logistik & Engineering GmbH ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft des UKE. Die Mitarbeiter sind für sämtliche logistischen Prozesse und die Instandhaltung der Medizintechnik zuständig, wie der "Spiegel" schreibt, von der Beschaffung über Lagerung, Transport, Bereitstellung der Materialien sowie den Patiententransport.

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Familie und Freunde des Mannes werfen den Sicherheitsleuten rassistische Motive vor. Die Aktivisten-Gruppe "Black History Month Hamburg" spricht von einem menschenverachtenden, brutalen Übergriff und hat für Samstagnachmittag und Sonntagvormittag zu Mahnwachen vor dem UKE aufgerufen.

Verwendete Quellen
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