Anklage gegen 21-Jährige erhoben Deutsche IS-Anhängerin soll Jesidinnen versklavt haben
Mit 15 Jahren ist Sarah O. nach Syrien gegangen, um sich dort dem IS anzuschließen. Jetzt werden ihr Menschenhandel und Freiheitsberaubung vorgeworfen.
Sarah O. schmiss das Gymnasium, um sich Islamisten in Syrien anzuschließen – jetzt soll der inzwischen 21-Jährigen in Düsseldorf der Prozess gemacht werden. Die Bundesanwaltschaft hat dort am Oberlandesgericht Anklage gegen die Deutsch-Algerierin erhoben, wie die Karlsruher Behörde mitteilte. Ihr werde auch Menschenhandel und Freiheitsberaubung vorgeworfen.
IS-Anhängerin sitzt seit halbem Jahr in Untersuchungshaft
Die Schülerin aus Konstanz am Bodensee war 2013 mit nur 15 Jahren in das Bürgerkriegsland gereist und hatte einen aus Deutschland stammenden IS-Kämpfer geheiratet. Sie wird beschuldigt, für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) Wach- und Polizeidienste übernommen zu haben. Außerdem soll das Paar zum Kinderhüten und für die Hausarbeit drei Jesidinnen versklavt und eine Wohnung bezogen haben, deren Eigentümer getötet oder vertrieben worden waren.
Sarah O. war von der Türkei nach Deutschland abgeschoben worden, nachdem sie sich wegen der zugespitzten militärischen Lage dorthin hatte flüchten wollen. Im September 2018 war die junge Frau mit ihren drei Kindern am Düsseldorfer Flughafen gelandet und direkt festgenommen worden. Seither sitzt sie in Untersuchungshaft.
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Mit ihr angeklagt sind auch ihre Schwiegereltern. Die 48 und 51 Jahre
alten Deutschen sollen ihren Sohn und dessen Bruder bei der Versorgung des IS unterstützt haben. So ließ sich die Mutter etliche Male Magazine und Visiere für Schusswaffen an ihre Adresse in Deutschland liefern, wie weiter mitgeteilt wurde. Der Vater habe einige dieser Lieferungen bezahlt. Beide sind auf freiem Fuß.
- Nachrichtenagentur dpa