Nach Brand in Hennef Nachbarin filmt Wiederbelebung – Polizei zeigt sie an
Nach einem Hausbrand in Hennef-Stoßdorf mussten
Am frühen Sonntagabend brannte es in einem Mehrfamilienhaus in Hennef-Stoßdorf. Ein Bewohner erlitt dadurch eine schweren Rauchvergiftung und musste vom herbeigerufenen Notarzt auf der Straße reanimiert werden, sagte ein Sprecher der Polizei Rhein-Sieg-Kreis.
Die Wiederbelebung des Mannes filmte eine Nachbarin, die am Fenster stand. Das ließen sich die Polizisten vor Ort nicht gefallen. Sie wiesen die Frau darauf hin: Wer Unfallopfer fotografiert, macht sich strafbar. Doch das reichte offenbar nicht aus.
Gaffer müssen mit heftigen Strafen rechnen
Wie lokale Medien berichteten, mussten die Polizisten eingreifen. Demnach hätten sie Fotos und Videomaterial gelöscht. Außerdem habe die Anwohnerin ihren Rollladen schließen müssen. Ein Sprecher der Polizei bestätigte t-online.de, dass Anzeige gegen die Frau erstattet wurde. Eine Entscheidung sei allerdings frühestens in sechs Monaten zu erwarten.
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Gaffer müssen mit teils hohen Geldbußen oder gar einer Freiheitsstrafe rechnen. Wer Fotos oder Videos anfertigt, die die Hilflosigkeit einer anderen Person zur Schau stellen, macht sich nach Paragraf 201a Strafgesetzbuch strafbar.
- Eigene Recherche
- Generalanzeiger Bonn: "Polizei erstattet Anzeige gegen filmende Nachbarin"
- Kölner Stadtanzeiger: "Gafferin filmt Reanimation am Nachbarfenster"
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