Erleichterung in Salisbury Ermittler bestätigen: Kein Nowitschok bei Restaurant-Zwischenfall

Zwei Menschen wurden nach einem "medizinischen Zwischenfall" im englischen Salisbury behandelt. Mehrere Straßen und ein Restaurant waren gesperrt. Ermittler befürchteten, es könne sich wie im Fall Skripal um ein Nervengift handeln.
Die Polizei in Wiltshire hat in der Nacht zu Montag ausgeschlossen, dass der beim Anschlag auf den Ex-Agenten Sergej Skripal und seine Tochter verwendete chemische Kampfstoff für das Unwohlsein von zwei Restaurantbesuchern am Sonntagabend verantwortlich war. "Wir können jetzt bestätigen, dass nichts darauf hinweist, dass Nowitschok die Substanz ist", heißt es in einer Mitteilung. "Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist noch unklar, ob ein Verbrechen begangen wurde, die Recherchen gehen weiter."
Ein Mann und eine Frau hatten sich am Sonntagabend in dem Restaurant unwohl gefühlt, sie blieben zunächst zur Kontrolle in einem Krankenhaus, wie die Polizei weiter mitteilte. Die Patienten seien bei Bewusstsein und am Tatort behandelt worden, sagte eine Sprecherin des Rettungsdienstes der britischen Nachrichtenagentur Press Association (PA).
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In Salisbury herrscht seit dem Fall Skripal erhöhte Wachsamkeit. Vater und Tochter Julia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank in der südenglischen Kleinstadt entdeckt worden. Sie mussten wochenlang intensiv behandelt werden und entkamen nur knapp dem Tod.
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Die Polizei teilte mit, wegen der jüngsten Ereignisse in der Stadt und Sorgen, die beiden Restaurantbesucher hätten einer unbekannten Substanz ausgesetzt sein können, hätten alle Notdienste besonders hohe Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Das Restaurant und umliegende Straßen waren nach dem "medizinischen Zwischenfall" abgesperrt worden. Die Straßen wurden mittlerweile wieder frei gegeben.
London macht den Kreml für das Attentat auf die Skripals verantwortlich und präsentierte zwei Russen als Täter. Moskau bestreitet die Vorwürfe. Der Fall löste eine schwere diplomatische Krise aus.
- dpa
- Bericht des Nachrichtensenders "BBC News"