Flüchtling in Italien verurteilt Somalier soll vergewaltigt und gemordet haben

Ein mailändisches Gericht hat einen Asylbewerber zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Angeklagte Osman M. hat demnach in einem Lager in Libyen Flüchtlinge gefoltert und ermordet.
Der junge Mann, der sich in Italien als normaler Asylbewerber ausgegeben hatte, wurde im September 2016 festgenommen. Andere Flüchtlinge hatten ihn in Mailand wiedererkannt und angezeigt. 17 seiner Opfer hatten im Prozess gegen den Somalier ausgesagt.
Den Zeugenaussagen zufolge hatte der 22-Jährige in einem Flüchtlingslager in Bani Walid in Libyen andere Flüchtlinge gequält, um ihren Familien Geld abzupressen. M. hat einige seiner Opfer demnach totgeschlagen, verhungern, verdursten oder an unbehandelten Krankheiten sterben lassen. Zwei junge Frauen sagten aus, sie seien von M. vergewaltigt worden.
Staatsanwaltschaft entsetzt über Gräueltaten
Der 22-Jährige habe in dem Lager vollständig den "moralischen Kompass" verloren, sagte der leitende Staatsanwalt Marcello Tatangelo im September. Er habe sich allmächtig gefühlt, weil er das Leben anderer Menschen in der Hand gehabt habe. "In meiner 40-jährigen Karriere ist mir noch nie so ein Grauen untergekommen", sagte die Staatsanwältin Ilda Boccassini.
Der Somalier selbst beteuerte seine Unschuld und erklärte, er sei in Libyen selbst Opfer von Gewalt geworden. "Ich habe die Wahrheit gesagt, ich habe nicht gelogen und auch kein Verbrechen begangen", sagte M. in seinem Schlusswort. Nach der Darstellung seines Anwalts war M. in einem Konflikt somalischer Familienclans zwischen die Fronten geraten.