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Mann hortet Hunderte Kilo Sprengstoff - Jugendstrafe!


Gerichtsurteil in Kaiserslautern
Azubi hortet fast 300 Kilo Sprengstoff - Jugendstrafe

dpa, t-online.de

13.09.2017Lesedauer: 2 Min.
Die Polizei rückte im Januar 2017 mit Panzern an, um eine Privatwohnung in Lauterecken (Rheinland-Pfalz) nach verboten gelagertem Sprengstoff zu durchsuchen.Vergrößern des Bildes
Die Polizei rückte im Januar 2017 mit Panzern an, um eine Privatwohnung in Lauterecken (Rheinland-Pfalz) nach verboten gelagertem Sprengstoff zu durchsuchen. (Quelle: Harald Tittel/dpa)

Ein 19-Jähriger, der Hunderte Kilo Sprengstoff in einer Wohnung gehortet hat, ist vom

Das Gericht stellte fest, dass der Auszubildende fast 300 Kilogramm an Explosivstoffen lagerte - verbotenerweise. Das teilte ein Sprecher des Gerichts am Mittwoch mit. In der Anklage vom 6. September war die Rede von Substanzen mit einem Bruttogewicht von 276 Kilogramm. Fahnder hatten die Stoffe im Elternhaus des 19-Jährigen im westpfälzischen Lauterecken entdeckt. Die Substanzen wurden Anfang Januar 2017 bei einem zweitägigen Großeinsatz der Polizei sichergestellt .

Polizisten waren mit Spezialwagen und Panzern angerückt und durchsuchten die Wohnung, Sprengstoffexperten sicherten die Explosivmittel mit speziellen Schutzbehältern. Rund 90 Nachbarn hatten vorübergehend ihre Häuser verlassen müssen.

Mutmaßlicher Komplize beschaffte Grundstoffe

Bei Prozessbeginn hatte der 19-Jährige vor der Jugendkammer gesagt, er sei von Pyrotechnik fasziniert gewesen und habe sie gesammelt. Es habe ihn auch gereizt, Dinge zu haben, die andere nicht hätten. Von einem mutmaßlichen Komplizen aus Nordrhein-Westfalen soll er Grundstoffe gekauft haben, um verbotene Pyrotechnik, Selbstlaborate und nicht erlaubte Pyrotechnik herzustellen.

Die Staatsanwaltschaft Zweibrücken hatte nach der Hausdurchsuchung im Januar gegen die zwei Männer ermittelt - wegen des Verdachts auf einen "Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz und der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat". Beide Männer kamen damals in Untersuchungshaft. Sie hätten, so argumentierte die Staatsanwaltschaft, an Silvester 2016 einen Sprengstoffanschlag in Kaiserslautern geplant. Dieser Verdacht wurde inzwischen entkräftet.

Ermittler vermuten rechtspolitische Gesinnung

Die Ermittler verorten die Angeklagten laut Informationen vom Mittwoch in der Pyrotechnik-Szene, in der Feuerwerkskörper gebastelt und verkauft werden. Bei beiden Männern stellten die Ermittler rechtspolitische Gesinnungen fest. Nach dem Sprengstofffund im Januar überprüfte die Staatsanwaltschaft eine mögliche Verbindung der Männer zur rechtsextremen Terrorgruppe "Oldschool Society" (OSS).

Der mutmaßlicher Komplize des Verurteilten, ein zum Zeitpunkt der Hausdurchsuchung 24-Jähriger aus Mettmann bei Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen), war der Polizei vor Jahren wegen Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz aufgefallen. 2012 fanden Ermittler rechtsextreme Literatur bei ihm.

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