Inoffizielles Scheingericht urteilt Inderin musste nackt auf Esel durchs Dorf reiten

Ein Dorfrat in Indien soll eine Frau dazu gezwungen haben, nackt auf einem Esel durch das Dorf des Stammes zu reiten. 30 Bewohner des Dorfes Thurawad im westindischen Rajasthan seien deswegen in Gewahrsam genommen worden, erklärte die Polizeichefin des Distrikts Rajsamand.
Die Frau sei verdächtigt worden, für den Tod ihres Neffen verantwortlich zu sein. Daraufhin habe der Rat entschieden, die 45-Jährige zu bestrafen.
Dorfrat verurteilt 45-Jährige
Die Todesursache des Neffen konnte laut Polizei wegen der schnellen Einäscherung nicht festgestellt werden. Die Familie des Toten aber habe die 45-Jährige beschuldigt und sich an den Dorfrat gewandt.
Nach dessen Urteil soll eine ganze Gruppe die Frau aus dem Haus gezerrt, ausgezogen, ihr Gesicht geschwärzt und sie auf einen Esel gesetzt haben. "Die Frau ist ziemlich traumatisiert", so die Polizeichefin weiter.
Derartige inoffizielle Scheingerichte gibt es in Teilen Indiens seit Jahrhunderten. Im Januar hatte ein Dorfvorsteher angeordnet, eine junge Frau zu vergewaltigen. Dies war als Strafe dafür gedacht, dass sie sich mit einem Mann außerhalb ihres Stammes eingelassen haben sollte.
In anderen Fällen wurden Menschen als Hexer oder säumige Schuldner verfolgt. Meist gehören die Opfer zu den Schwächsten in der Gemeinschaft.