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Augsburger Polizistenmord: Täter gingen offenbar besonders brutal vor


Kriminalität
Augsburger Polizistenmörder gingen offenbar besonders brutal vor

Von dapd, dpa
Aktualisiert am 02.01.2012Lesedauer: 2 Min.
Die Augsburger Polizistenmörder sollen den Beamten Mathias Vieth gezielt erschossen haben, als der Beamte bereits verletzt am Boden lagVergrößern des Bildes
Die Augsburger Polizistenmörder sollen den Beamten Mathias Vieth gezielt erschossen haben, als der Beamte bereits verletzt am Boden lag (Quelle: dapd)
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Die Mörder des Augsburger Polizisten sind nach neuen Erkenntnissen offenbar besonders brutal vorgegangen. Nach Informationen der "Augsburger Allgemeinen" tötete einer der beiden Täter den 41 Jahre alten Familienvater mit einer gezielten Maschinenpistolen-Salve, als das Opfer nach einem Feuergefecht bereits schwer verletzt am Boden lag.

Der Zeitung zufolge sei das Opfer "regelrecht hingerichtet" worden. Nach Angaben der Zeitung wurde der Polizist dabei von mehreren Kugeln in Kopf, Hals und Unterkörper verletzt, weitere Projektile wurden durch seine schusssichere Weste abgefangen. Mindestens drei Schussverletzungen stellten sich als tödlich heraus.

Ein Sprecher der Augsburger Polizei wollte ausdrücklich nicht von einer "Hinrichtung" sprechen. Er bestätigte aber, dass auf den Polizisten mehrere Schüsse abgebeben wurden, obwohl dieser bereits schwer verletzt am Boden lag. Die Staatsanwaltschaft Augsburg äußerte sich nicht zu dem Bericht.

Die Ermittler verwendeten bei der Rekonstruktion des Tatablaufs eine computergestützte 3-D-Analyse des bayerischen Landeskriminalamts und konnten damit Laservermessungen des Tatorts unter anderem mit Schusskanälen und Obduktionsergebnissen vergleichen.

Indizien sprechen gegen die Verdächtigen

Die zwei Verdächtigen schweigen derweil weiter zu dem Tatvorwurf. Die Ermittler sprachen am Freitag allerdings von zahlreichen Indizien und einer DNA-Übereinstimmung, die den dringenden Tatverdacht gegen die beiden 56 und 58 Jahre alten Brüder untermauerten. Der hauptverdächtige jüngere Bruder sei zudem wegen eines Polizistenmordes aus dem Jahr 1975 zu lebenslanger Haft verurteilt und nach 19 Jahren entlassen worden. Sein älterer Bruder hinterließ am Tatort nach Ermittlerangaben den genetischen Fingerabdruck.

Die Staatsanwaltschaft vermutet eine Verdeckungstat. "Fakt ist, die Täter waren bis an die Zähne bewaffnet", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz. Vermutlich hätten die beiden einen Raubüberfall geplant und gefürchtet, dass die Polizisten dies aufdecken würden. Nach Ansicht der Ermittler hätten beide Männer Schüsse abgegeben, sagte Nemetz. Er gehe davon aus, dass sie mindestens drei Waffen bei sich hatten, darunter ein Schnellfeuergewehr. Nach der Verhaftung der Männer hatte die Polizei bei ihnen mehr als 20 Waffen sichergestellt.

Die Brüder waren am Donnerstag festgenommen worden. Sie sollen am 28. Oktober nach einer Verfolgungsjagd den 41 Jahre alten Polizisten Mathias Vieth erschossen und dessen Kollegin verletzt haben. Sie ist bis heute dienstunfähig.

Die Ermittler waren den beiden Verdächtigen auf die Spur gekommen, weil zwei Polizisten am Tatort das Auto eines Münchner Geschäftsmannes beobachtet hatten. Dieser sei zwar selbst nicht am Tatort gewesen und unverdächtig, er habe aber seit Jahren Kontakt zu einem der Männer und habe ihm häufig sein Auto geliehen, hieß es. Der Tatverdacht gegen die Brüder verdichtete sich den Angaben zufolge durch ihr Verhalten, die Vermögensverhältnisse und schließlich durch den DNA-Treffer.

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