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Justizskandal in München: Unschuldig im Gefängnis – nun soll er bezahlen


13 Jahre zu Unrecht im Gefängnis
Unschuldig im Gefängnis – jetzt fordert Bayern viel Geld von ihm

Von t-online, pb

Aktualisiert am 01.12.2024Lesedauer: 1 Min.
Manfred Genditzki während eines Prozesstermins. (Archivfoto)Vergrößern des Bildes
Manfred Genditzki (Archivfoto): Er saß 13 Jahre unschuldig in Haft. (Quelle: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/dpa)
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Knapp 100.000 Euro für Essen und Unterkunft: Nach einem Justizskandal will der Freistaat Bayern auch noch Geld von dem Opfer.

Der Freistaat Bayern hat nach 13 Jahren unrechtmäßiger Haft von dem Justizopfer Manfred Genditzki offenbar rund 100.000 Euro für "Kost und Logis" verlangt. Laut einem Bericht der "Bild"-Zeitung wehrt sich der 64-Jährige nun gegen diese Rechnung. Genditzki war im Juli vergangenen Jahres endgültig vom Vorwurf freigesprochen worden, eine Seniorin in Rottach-Egern ertränkt zu haben.

Neue Gutachten hatten bewiesen, dass die Frau bei einem Unfall starb und nicht Opfer eines Verbrechens wurde. Genditzkis Anwältin bezeichnete die Forderung des Freistaats als "grotesk". Die Rechnung des Freistaats umfasst laut dem Bericht unter anderem 50.442,48 Euro für Essen und Unterkunft sowie 48.979,06 Euro für Arbeiten in der Gefängnis-Wäscherei, bei der der Mann einen Stundenlohn von rund zwei Euro erhalten hatte.

Genditzkis Fall ist nicht der einzige in Bayern

Ein Sprecher der Münchner Generalstaatsanwaltschaft erklärte gegenüber der Zeitung, das Vorgehen der Justiz sei rechtskonform.

Die Rechnung für das Justizopfer erfolgte im Zuge einer ersten Entschädigungszahlung, die Genditzki zustand, von rund 370.000 Euro (etwa 75 Euro pro Hafttag) sowie einer Ersatzzahlung für entgangene Löhne und Rentenbeiträge von rund 450.000 Euro.

Genditzki verklagt den Freistaat zudem auf mindestens 750.000 Euro Schmerzensgeld wegen seiner unrechtmäßigen Inhaftierung. Ein ähnlicher Fall ereignete sich mit Gustl Mollath, der nach mehr als sieben Jahren in einer psychiatrischen Einrichtung ebenfalls den Freistaat verklagte und dem schließlich rund 670.000 Euro zugesprochen wurden. Mollath hatte ursprünglich 1,8 Millionen Euro verlangt.

Transparenzhinweis
Verwendete Quellen
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
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