t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaKriminalität

Polen: Schüler wohl von Lehrer verprügelt – Selbstmordversuch


Tatverdächtiger festgenommen
Lehrer soll Schüler verprügelt haben – 13-Jähriger im Koma

Von t-online, sbi

28.11.2024 - 15:02 UhrLesedauer: 2 Min.
Kind sitzt in einer Unterführung (Symbolbild): Der Missbrauch soll sich zwischen 1999 und 2021 ereignet haben.Vergrößern des Bildes
Ein Kind sitzt auf dem Fußboden (Symbolbild): An einer Schule soll es zu folgenschwerem Missbrauch gekommen sein. (Quelle: Roland Mühlanger/imago-images-bilder)

Einem Lehrer wird vorgeworfen, einen Schüler massiv misshandelt zu haben – mit schwerwiegenden Folgen. Nun kämpft der Junge in einem Krankenhaus um sein Leben.

In Polen kämpft ein 13-jähriger Schüler um sein Leben. Nachdem er von einem Erzieher einer Bildungseinrichtung verprügelt worden sein soll, habe er versucht, sich das Leben zu nehmen, berichtet das polnische Nachrichtenportal "Fakt".

Ereignet habe sich der Vorfall in der vergangenen Woche am örtlichen Bezirksbildungszentrum für Jungen der Gemeinde Jerzmanice-Zdrój in der Woiwodschaft Niederschlesien. Nach seinem Selbstmordversuch wurde der Junge umgehend in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Ärzte konnten sein Leben retten, jedoch habe er sein Bewusstsein noch nicht zurückerlangt und wurde in ein künstliches Koma versetzt, sagte der zuständige Staatsanwalt am Mittwoch.

Laut dem Fernsehsender Polsat News bestätigte die stellvertretende polnische Justizministerin, Maria Ejchart, mittlerweile, dass der 13-Jährige von dem Erzieher, der auch sein Lehrer ist, geschlagen worden ist. Zu den Misshandlungen sollen auch Faustschläge und Tritte gegen den Kopf gehört haben. Zudem habe der Pädagoge das Kind über den Boden geschleift. Laut Staatsanwaltschaft sei das an dem Tag, an dem sich der 13-Jährige umbringen wollte, mehrmals geschehen. Beweisen würden das Aufnahmen aus einem Überwachungsvideo.

Im Fall einer Verurteilung droht eine lange Gefängnisstrafe

Der Tatverdächtige, Jacek T., 60 Jahre alt, soll ein Pädagoge mit 40 Jahren Berufserfahrung sein. Er habe sich seit April um den 13-Jährigen gekümmert. Inzwischen wurde der Mann festgenommen.

In einer Vernehmung soll er fünf Stunden lang erklärt haben, dass er eine Aussage verweigere und nur Fragen seiner Rechtsanwältin beantworten würde, berichtet Polsat News weiter. Seine Rechtsanwältin erklärte dem Sender TVN24, dass ihr Mandant nicht die Verantwortung für den Vorfall übernehmen werde, da dies "im Widerspruch zu den Tatsachen" stehen würde. Zudem werde sie gegen seine Festnahme Berufung einlegen.

Gemischte Reaktionen

Mittlerweile verhängte ein Gericht eine zweimonatige Untersuchungshaft gegen Jacek T. Am Dienstag sagte eine Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft in Legnica, dass dem Tatverdächtigen der Missbrauch eines Minderjährigen vorgeworfen werde. Sie erklärte weiter, dass die Handlungen des Verdächtigen dazu geführt hätten, dass der Minderjährige versuchte, sich das Leben zu nehmen. Das werde mit einer schweren Strafe von zwei bis 15 Jahren Gefängnis geahndet, da es sich in dem Fall um einen Minderjährigen handelt, führte die Sprecherin aus.

Wie das polnische Portal na:Temat berichtet, leben in Jerzmanice-Zdrój etwa 600 Menschen, viele von ihnen seien mit der betroffenen Schule beruflich verbunden. Manche Gesprächspartner von na:Temat würden sich über die Vorwürfe gegen Jacek T. wundern: der Lehrer arbeite seit 25 Jahren in dem Schulzentrum, würde dort Respekt und Anerkennung genießen. Zudem hätten seine Kollegen betont, er würde sowohl von seinen Schülern als auch von seinen Kollegen geschätzt werden.

Hinweis: Falls Sie viel über den eigenen Tod nachdenken oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website