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Messerattacken in Deutschland: Tote und Verletzte nach Solingen


Nach dem Anschlag in Solingen
Eine Woche – fünf Messerattacken

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 29.08.2024Lesedauer: 3 Min.
Nordrhein-Westfalen, Solingen: Blumen und Kerzen sind in der Nähe des Tatortes abgelegt worden.Vergrößern des Bildes
Nordrhein-Westfalen, Solingen (Archivbild): Blumen und Kerzen sind in der Nähe des Tatortes abgelegt worden. (Quelle: Federico Gambarini/dpa)
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Noch immer wird über Konsequenzen nach dem Anschlag in Solingen diskutiert. Doch in dieser Woche hat es noch weitere Messerattacken gegeben – mit tödlichem Ende.

Die Meldungen über Messerangriffe reißen nicht ab. Auch in der Woche nach dem Anschlag in Solingen mit drei Toten hat es gleich mehrere Angriffe mit Stichwaffen gegeben. Bei einigen stand auch die Polizei im Fokus. t-online gibt Ihnen einen Überblick.

Radeberg (Sachsen)

Ein 54-Jähriger ist am Montagabend im Landkreis Bautzen von Polizeibeamten angeschossen worden, nachdem er sie mit zwei Messern angegriffen hat. Die Polizisten waren nach eigenen Angaben zur Überprüfung der Fußfessel des Mannes zu dessen Wohnung in Radeberg gefahren.

Wie die Beamten weiter berichteten, hatte dieser bei Eintreffen der Polizei sofort zu zwei Küchenmessern gegriffen und sie bedroht. Daraufhin hätten die Beamten reagiert und den Mann durch einen Schuss am Oberschenkel verletzt. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Der 54-jährige Deutsche sei polizeilich bekannt und stehe unter Führungsaufsicht. Er wurde überprüft, da es Hinweise zur Manipulation seiner Fußfessel gab, teilte die Polizei weiter mit. Nun wurden weitere Ermittlungen aufgenommen.

Moers (NRW)

Ein 26 Jahre alte Deutscher ist den Ermittlungen zufolge am Dienstagnachmittag in einem Wohngebiet in Moers mit zwei Messern in den Händen – beide jeweils mit einer Klingenlänge von etwa 30 Zentimetern – auf Polizeibeamte losgerannt. Daraufhin hätten die Polizisten geschossen und den Mann tödlich getroffen. Wie viele Schüsse aus welcher Waffe abgegeben wurden, werde derzeit untersucht, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Kleve, Ann-Sophie van Hall.

Identität von Straftätern

Wann werden der Name oder die Herkunft eines Straftäters in einem Artikel erwähnt, wann nicht? Dafür gibt es transparente Regeln, die Sie hier finden.

Der Mann war vorher offenbar erheblich psychisch auffällig. "Es gibt Erkenntnisse dazu, dass der Verstorbene unter einer psychischen Erkrankung gelitten hat", sagte die Sprecherin weiter.

Die Streifenwagenbesatzung war in das Wohnviertel gerufen worden, weil bei der Polizei mehrere Notrufe eingegangen waren. Mehrere Passanten sollen von dem Mann angegriffen und bedroht worden sein. Aus Neutralitätsgründen ermittelt die Polizei in der Nachbarstadt Duisburg.

Recklinghausen (NRW)

Ein 33 Jahre alter Mann hat am Mittwochabend in einem Mehrfamilienhaus randaliert, wie die Polizei in Dortmund und die Bochumer Staatsanwaltschaft mitteilten. Nach Zeugenangaben habe er auch ein Messer bei sich gehabt. Als die alarmierten Beamten eintrafen, entwickelte sich den Angaben zufolge eine Bedrohungssituation für die Einsatzkräfte: "Infolgedessen kam es zu einem Schusswaffengebrauch gegen den 33-Jährigen." Dabei habe er tödliche Verletzungen erlitten. Wie viele Beamte im Einsatz waren, wie viele Schüsse abgegeben wurden und aus wie vielen Waffen, werde noch untersucht.

Aus Neutralitätsgründen ermittelt die Dortmunder Kripo zu dem Vorfall in Recklinghausen.

Mutmaßliche Femizide in Berlin und der Pfalz

Am Dienstag ist in Althornbach (Rheinland-Pfalz) eine 51-jährige Frau tot aufgefunden worden. Entdeckt wurde sie in einem Haus, wo auch ihr Ehemann schwer verletzt lag. Er gilt als tatverdächtig, so die Staatsanwaltschaft Zweibrücken. Der 57-Jährige war mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden. Nach einer Operation sei er in stationärer Behandlung und nicht vernehmungsfähig, hieß es.

Ein Zeuge hatte die Eheleute entdeckt. Der Obduktion zufolge wies die 51-Jährige mehrere Stichverletzungen auf. "Todesursächlich war ein Verbluten", teilte die Staatsanwaltschaft mit. Den Ermittlungen zufolge liegen keine Anhaltspunkte für die Beteiligung dritter Personen vor.

Zu einem weiteren mutmaßlichen Femizid ist es am Mittwochabend in Berlin-Zehlendorf gekommen. Eine 36-jährige Frau wurde auf der Straße wohl von ihrem früheren Ehemann mit einem Messer getötet. Bei dem Angriff am Mittwochabend erlitt die Frau schwere Stich- und Schnittwunden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Zunächst wurde sie wiederbelebt und im Krankenhaus notoperiert – dort starb sie dann.

Der 50-jährige Ex-Ehemann des Opfers wurde festgenommen. Die Polizei geht nach ersten Erkenntnissen von einem sogenannten Femizid oder angeblich "verletzter Ehre" aus, also einer Tat eines Mannes als Rache an seiner früheren Frau, die ihn verließ, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. Täter und Opfer sind Libanesen. Zusammen haben sie vier Kinder.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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