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Beziehungstaten: Warum "Femizid" die Tat besser beschreibt


"Femizid" als Alternative
Ist "Beziehungstat" der richtige Begriff?

Von t-online, lmk

26.01.2024Lesedauer: 2 Min.
Feministischer Protest (Archivbild):Vergrößern des Bildes
Feministischer Protest (Archivbild): 113 Frauen wurden 2021 von ihrem Partner oder Expartner umgebracht. (Quelle: Olga Fedorova/imago-images-bilder)
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Immer wieder liest man von sogenannten Beziehungstaten. Kritiker bemängeln jedoch die Aussagekraft des Begriffs – Es gehe um viel mehr.

In Deutschland wird an jedem dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder ehemaligen Partner getötet. Dabei wird häufig von einer sogenannten "Beziehungstat" gesprochen. Dieser Begriff steht jedoch immer häufiger in der Kritik. Feministischen Bewegungen zufolge solle man stattdessen von "Femiziden" sprechen.

2021 waren insgesamt 143.604 Menschen Opfer einer Gewalttat innerhalb der eigenen Partnerschaft. Dabei waren vier von fünf der Opfer weiblich. In 113 Fällen hat der Mann seine Partnerin getötet. Auch in der Hinsicht auf gefährliche Körperverletzung sind die Zahlen der weiblichen Opfer mit etwa 12.000 fast doppelt so hoch wie die Opferzahlen der Männer. Das geht aus kriminalistischen Auswertung des Bundeskriminalamtes über Partnerschaftsgewalt im Jahr 2021 hervor.

"Beziehungstat" lege den Fokus auf falsche Motivationen

Diese Disbalance zwischen männlichen und weiblich Opfern sei auch die Ursache der Kritik. Der Ausdruck einer "Beziehungstat" lege, Frauenrechtlern zufolge, einen zu großen Fokus auf die Beziehung der Partner und nicht auf die Täter selbst. Demnach seien häufig Ablehnung oder Eifersucht seitens der (Ex-) Partnerin das zu nennende Motiv. Laut den Kritikern dürfe die Beziehung jedoch nicht als Grund des Mordes vorangestellt werden. Vielmehr sei es ein "Femizid".

Laut Definition der Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt der Begriff "die Ermordung einer Frau aufgrund ihres Geschlechts". Dabei sei die Gewalt gegen die Frauen ein strukturelles, gesellschaftliches Problem – zurückzuführen auf patriarchale Machtstrukturen. Zu oft erheben Partner, Brüder oder Väter unrechtmäßige Besitzansprüche über die Partnerin, Schwester oder Tochter.

Eine "Beziehungstat" sei also oftmals mehr als nur ein unkontrollierter Gefühlsausbruch. Die Motivation ist viel eher sexistisch motiviert und beruht auf misogyne Einstellungen.

Hinweis: Falls Sie von häuslicher Gewalt betroffen sind oder sich um einen Mitmenschen sorgen, finden Sie hier sofort und anonym Hilfe.

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